Seit fünf Jahren ist das Haus am See am Wolfgangsee in Wüstenahorn ein fester Bestandteil des Stadtteillebens. Der Name ist schlicht, die Funktion zentral: Das Haus dient als Treffpunkt, Veranstaltungsort und offener Raum für Menschen jeden Alters. Von Anfang an war die Idee, einen Ort zu schaffen, der Verbindungen stiftet – und genau das ist gelungen.
Die Ursprünge reichen zurück bis ins Jahr 2008. Damals brachte Thomas Nowak das Projekt ins Rollen. Er war in Wüstenahorn und auf der Hut zuhause und wünschte sich einen Ort, der das Miteinander stärkt. Der erste Plan sah eine Eröffnung 2012 vor, doch Fördermittel wurden gestrichen – das Projekt verzögerte sich. Nowak hielt daran fest. 2020 konnte das Haus am See schließlich eröffnet werden, pandemiebedingt ohne großes Fest. Zwei Jahre begleitete Nowak das Haus noch, bis zu seinem Tod 2022. Seit dem Jahr 2023 erinnert der Thomas-Nowak-Platz vor dem Gebäude an sein Engagement.
„Das Haus wird genutzt, wie es gedacht war: als offener Treffpunkt“, sagt Coburgs 3. Bürgermeister Can Aydin. „Wir hören oft, wie wichtig dieser Ort für viele geworden ist. Das bestärkt uns in unserem Einsatz für Stadtteilarbeit – hier in Wüstenahorn und auch anderswo.“
Ingrid Marr leitet das Haus seit der Eröffnung. „Gestartet bin ich hier nur mit dem Gebäude – der Rest ist mit den Jahren gewachsen“, sagt sie. Ihre Erfahrung im Stadtteil kam ihr zugute: Marr arbeitet seit 1986 in Wüstenahorn, kennt viele Menschen, weiß, was gebraucht wird – und wen man ansprechen kann. „Ich weiß nicht alles, aber ich weiß, wer es weiß.“ Über die Jahre hat sich das Haus mit ganz viel Leben gefüllt. Besonders freut sie sich über die Kontakte, die hier entstehen: „Wenn ich sehe, dass sich Menschen hier kennenlernen und Freundschaften entstehen, dann ist das für mich das größte Kompliment.“
„Ohne das ehrenamtliche Engagement wäre vieles nicht möglich“, sagt Ingrid Marr. Dass das Haus heute so selbstverständlich zum Stadtteil gehört, sei vor allem der Beteiligung vieler Menschen zu verdanken – und der Bereitschaft, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.
Heute ist das Haus am See Anlaufstelle für viele: Für die Strickgruppe genauso wie für den Englischkurs, für die Sitzgymnastik wie für den Tanzworkshop. Auch spontane Formate und Kooperationen mit anderen Einrichtungen haben hier Platz. September 2023 arbeitet Swantje Landskron im Haus mit. Ohne sie wäre der Betrieb in diesem Umfang nicht möglich.
Ein Herzstück ist das Café mit Blick auf den Wolfgangsee. Es ist werktags geöffnet – und an vielen Sonntagen. Dann übernimmt die Sonntagsgruppe die Bewirtung. Der Erlös fließt in soziale Projekte. Selbst an Heiligabend bleibt das Haus geöffnet – als Ort für Menschen, die nicht allein sein möchten.
Große Feier am 20. September
Am Samstag, den 20. September, wird gefeiert: Fünf Jahre Haus am See. Bei Kaffee, Kuchen und Bratwurst kommen Nachbar*innen, Freund*innen und Unterstützer*innen zusammen. Auch Oberbürgermeister Dominik Sauerteig wird erwartet.
Ein besonderes Highlight ist die Ausstellung von Fotograf Hagen Lehmann. Er hat Menschen aus Wüstenahorn porträtiert – sowohl Alteingesessene als auch Zugezogene. Sie alle haben erzählt, was sie am Stadtteil schätzen, was ihn für sie lebenswert macht.
Den Abschluss des Tages bildet am Abend eine „Seniorendisko“ mit DJ Casey. Der Kartenvorverkauf dafür läuft bereits im Haus am See.