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Stadt Coburg

Ehrenmal des Coburger Convents

Ferdinand Ernst Nord (1898–1981)

Zwischen Engagement, Einfluss und Widerspruch.

Ferdinand Ernst Nord (1898–1981)

Ferdinand Ernst Nord wurde 1898 in Köln geboren. Er war in verschiedenen Bereichen wie Militär, Politik, Wissenschaftsorganisation und studentischen Netzwerken tätig

Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger und Offizier schloss sich Nord in der frühen Weimarer Republik verschiedenen Freikorps an. Ab 1919 studierte er Staats- und Wirtschaftswissenschaften in Bonn und engagierte sich in der studentischen Selbstverwaltung sowie in der Deutschen Landsmannschaft (DL). 

Beruflich war Nord von 1923 bis 1946 in der Versicherungswirtschaft tätig. Gleichzeitig leitete er ab 1928 als Kabinettsdirektor das Berliner Büro des früheren Coburger Herzogs Carl Eduard. Dieses Büro entwickelte unter seiner Leitung umfangreiche politische und gesellschaftliche Kontakte, beispielsweise zu den Nationalsozialisten. 

Nord trat 1930 in die NSDAP ein, war SA-Standartenführer und Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK). Sein Berliner Büro arbeitete ab 1934 eng mit nationalsozialistischen Stellen zusammen. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Offizier in der Luftwaffe. Nach Kriegsende geriet er in Gefangenschaft.

Ab 1949 leitete Nord die Hauptverwaltung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Er beteiligte sich am Wiederaufbau der Wissenschaftsförderung in der Bundesrepublik. 1951 war er Mitbegründer des Coburger Convents (CC) und diente diesem lange als Vorsitzender.

Für seine Verdienste erhielt Nord u. a. das Bundesverdienstkreuz (1963), den Goldenen Ehrenring der Stadt Coburg (1968) sowie die Ehrendoktorwürde der Universität Düsseldorf (1961). Nord starb 1981 im Alter von 83 Jahren. 

Seine Biografie weist sowohl Phasen aktiven Engagements im nationalsozialistischen System als auch bedeutende Beiträge zur Wissenschaftsförderung nach 1945 auf.  Die 1984 eingeweihte Gedenktafel erinnert an die verschiedenen Stationen seines öffentlichen Wirkens. 

Ehrenmal des Coburger Convent im Hofgarten

Ehrenmal des Coburger Covent im Hofgarten

Dieser Artikel ist Teil einer historischen Einordnung zum Ehrenmal des Coburger Convents im Hofgarten. Das 1926 von der von der Deutschen Landsmannschaft (DL) errichtete Ehrenmal erinnert an gefallene Studenten (Mitglieder der DL) im Ersten Weltkrieg. Es zeigt den Wandel von nationalistischem Heldengedenken hin zu einer kritischen Erinnerungskultur in Deutschland bis heute.