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Stadt Coburg

Stolperstein

Else (Elsa) Lewy, geb. Lipp

Inhalt

  1. Biographie
  2. Leben in Bamberg
  3. Heirat und Umzug nach Stettin
  4. Umzug nach Coburg und wachsender Antisemitismus
  5. NS-Zeit
  6. Reichspogromnacht 1938
  7. Deportation und Ermordung
Verlegeort des Stolpersteins

Biographie

Stolperstein für Else Lewy (ki-bearbeitet)

Else Lewy, geb. Lipp kam am 13. Dezember 1891 in Bamberg (Königreich Bayern) zur Welt.[1] Ihr Vater Salomon Lipp wurde am 6. März 1862 in Zeckendorf (Scheßlitz, Königreich Bayern), ihre Mutter Henriette Lipp, geb. Bloch, am 5. Juni 1867 in Floß (Königreich Bayern) geboren.[2] Else Lewy hatte zwei Schwestern:

  • Wilhelmine Mina (Minna) Lipp (geboren am 26. März 1888 in Bamberg)[3]
  • Mathilde Lipp (geboren am 8. April 1889 in Bamberg)[4]

Leben in Bamberg

Die jüdische Gemeinde in Bamberg besaß eine über tausendjährige, von Höhen und Tiefen geprägte Geschichte, die eng mit der Historie des Fürstbistums und der Stadt verknüpft war. Die ersten jüdischen Zuwanderer kamen vermutlich bereits um 1007 nach Bamberg. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts existierte eine organisierte Gemeinde, die mit ihrer Talmudschule zu den bedeutendsten in Deutschland zählte. Das Zentrum der Gemeinde war der „Judenhof“, in dem sich eine um 1220 erbaute Synagoge, Gemeinderäume, eine Schule und möglicherweise ein rituelles Tauchbad befanden.[5] Die Gemeinde wurde 1298 während der „Rindfleisch-Verfolgung“ vernichtet. Dabei kamen über 120 Gemeindemitglieder ums Leben. In den 1470er Jahren wurden die Bamberger Juden erneut vertrieben. Viele von ihnen fanden Schutz in den Markgrafentümern Ansbach und Bayreuth.[6]  Bis Mitte des 17. Jahrhunderts lebten dann nur noch etwa zehn jüdische Familien in Bamberg. Im 19. Jahrhundert wuchs die Gemeinde durch den Zuzug von Landjuden und die Lockerung rechtlicher Einschränkungen. Vor allem ab 1868 mit der Gewerbefreiheit in Bayern stieg die jüdische Bevölkerung durch ihre Beteiligung an wirtschaftlich bedeutenden Branchen wie dem Hopfenhandel und der Textilindustrie. Während einige jüdische Familien zum wohlhabenden Großbürgertum der Stadt gehörten, lebten viele zugewanderte „Ostjuden“ in ärmeren Verhältnissen und waren gesellschaftlich isoliert. Die erste bekannte Synagoge wurde nach den Pestpogromen in eine christliche Kapelle umgewandelt. Danach entstanden weitere jüdische Gotteshäuser und auch ein eigener Friedhof. Zahlenmäßig erreichte die jüdische Gemeinde im Jahr 1880 mit 1269 Personen (3,2 Prozent der Bevölkerung) ihren Höhepunkt. Sie sank bis 1925 auf ca. 970 Personen ab.[7] Schon in dieser Zeit war die Gemeinde antisemitischen Angriffen ausgesetzt[8], welche teilweise durch wirtschaftliche Vorurteile genährt wurden. Aus diesem Grund verließen wohl auch viele Bamberger Juden schon in der Kaiserzeit und der Weimarer Republik die Stadt, obwohl sich Teile der in Bamberg einflussreichen katholischen Kirche und die politisch bedeutende Zentrumspartei von der Hetze distanzierten.[9] In diesem Umfeld wuchs auch Else Lewy auf. Ihr Vater Salomon Lipp war als Kaufmann tätig. Er führte unter anderem ein „gemischtes Warengeschäft en gros“ in der Kapuziner Straße und 1928 eine Leim-Großhandlung in der Louisenstrasse 7.[10]

Heirat und Umzug nach Stettin

Am 14. Juli 1913 heiratete Else Lipp den Kaufmann Ernst Lewy in Bamberg.[11] Ernst war ebenfalls Jude und wurde am 14. Dezember 1878 in Stettin (Königreich Preußen) geboren.[12] Else Lewy lernte ihre Schwiegereltern Gustav  und Beti Lewy, geborene Jaffé, nicht mehr kennen.[13] Gustav war bereits am 26. Februar 1906 und Beti am 5. Juli 1908 in Stettin verstorben.[14] Nach der Hochzeit zog Else Lewy zu ihrem Mann nach Stettin.[15] Dort arbeitete Ernst Lewy als Kaufmann und war gemeinsam mit seinem Bruder Louis Teilhaber einer Arbeiterkleiderfabrik in der Heumarktstraße 8 , die von ihrem Vater Gustav Lewy gegründet worden war. Das Grundstück hatten Ernst und Louis nach dem Tod ihres Vaters geerbt.[16] DDas Ehepaar lebte in der Augustastraße 10.[17] Am 6. Februar 1919 wurde in Stettin ihre Tochter, Herta Hanna, geboren.[18]

Umzug nach Coburg und wachsender Antisemitismus

Wohnhaus der Familie Lewy in der Kreuzwehrstraße (ki-bearbeitet)

Mitte des Jahres 1924 zog die Familie Lewy nach Coburg. Sie lebte hier in der Kreuzwehrstraße 3.[19] Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatte sich das Leben für Juden in Deutschland und damit auch in der Vestestadt schrittweise verändert. Viele Menschen machten sie für die Kriegsniederlage und das daraus resultierende wirtschaftliche und politische Chaos verantwortlich. Ab 1919 wurden zunehmend Flugblätter, Zeitungsartikel, Plakate und Vorträge verbreitet, die gezielt gegen die vermeintlichen Schuldigen dieser Misere hetzten. Zusammen mit dem frühen Aufstieg des Nationalsozialismus in der Vestestadt bildete dies die Basis für die späteren Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung. Mit der Machtübernahme der Coburger Nationalsozialisten im Jahr 1929 begann eine erste Welle der Gewalt: Die Zerstörung jüdischen Eigentums und körperliche Angriffe auf einzelne jüdische Bürger nahmen drastisch zu. Die jüdische Gemeinschaft versuchte sich in dieser Zeit mit Anzeigen und Gerichtsprozessen zu wehren, doch ihre Bemühungen blieben erfolglos. Unter dem Eindruck dieser Entwicklung verließen viele Juden die Vestestadt, nachdem bis 1925 ein Anstieg der jüdischen Einwohnerzahlen zu verzeichnen war. Umfasste die jüdische Gemeinde 1925 noch 316 Personen, so sank deren Zahl bis 1933 auf 233 ab.[20]

Ernst Lewy arbeitete hier zunächst als Kaufmann bzw. Handelsreisender.[21] Am 31. Dezember 1932 eröffnete er schließlich einen „En gros – Vertrieb von Leim, Farben und Zigarren“ am Wohnsitz der Familie. VSeine Ehefrau Else unterstützte ihn vermutlich bei der Führung dieses Unternehmens. Bereits am 14. April 1928 war in Coburg das zweite Kind des Ehepaares, Gustav Walter Lewy (Öffnet in einem neuen Tab), geboren worden.[22]

NS-Zeit

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte auch für Else Lewys Familie schwerwiegende Folgen. Bereits im Alltag und besonders im Schulleben waren die Familie und ihre Kinder verstärkt antisemitischer Diskriminierung ausgesetzt. Sie erlebten Beschimpfungen, Spott und Ausgrenzung.[23] Mit der Einführung der Nürnberger Gesetze 1935 erreichte die Diskriminierung einen neuen Höhepunkt. Diese Gesetze definierten Juden rechtlich als "Staatsangehörige zweiten Ranges" und schufen die Grundlage für weitere antijüdische Maßnahmen.[24] Walter So musste Walter Gustav Lewy die Rückertschule verlassen und fand wohl Aufnahme in der Privatschule des jüdischen Predigers Hermann Hirsch (Öffnet in einem neuen Tab).[25] 

Innerhalb eines Jahres musste Else Lewy zudem von zwei nahen Angehörigen Abschied nehmen. Zunächst gelang ihrer Tochter Herta Hanna die Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung und Diskriminierung: Am 24. August 1937 bestieg sie in Le Havre (Frankreich) die „S.S. DE Grasse“, die am 2. September 1937 New York erreichte.[26] Else Lewy sollte ihre Tochter niemals wiedersehen. Am 10. Juli 1938 verstarb Ernst Lewy im Alter von 60 Jahren im Coburger Landkrankenhaus.[27] Sein Tod führte zudem zur Aufgabe des gemeinsamen Geschäfts am 5. August 1938.[28]

Else und Walter Gustav Lewy blieben allein in Coburg zurück und zogen Ende Juni 1938 in der Spitalgasse 4.[29] Das Gebäude gehörte dem jüdischen Viehhändler Meyer Levenbach (Öffnet in einem neuen Tab).[30] Durch die zunehmende Radikalisierung der nationalsozialistischen Rassenpolitik und die fortschreitende Ausgrenzung aus der sogenannten „Volksgemeinschaft“ fühlten sich viele Juden bedroht. Als Reaktion suchten Else Lewy und ihr Sohn, wie viele andere jüdische Familien, Schutz bei Verwandten oder innerhalb der jüdischen Gemeinde. Bereits vor der Verschärfung der antijüdischen Gesetze kam es häufig zu Zusammenlegungen jüdischer Einwohner in bestimmten Wohnhäusern.[31] Von einem freiwillig gewählten Wohnort kann unter diesen Umständen keinesfalls gesprochen werden. Spätestens im Verlauf des Jahres 1939 richtete die Coburger Stadtverwaltung mehrere sogenannte „Ghettohäuser“ ein. Solche Häuser dienten der gezielten sozialen Isolation und staatlichen Kontrolle jüdischer Menschen. Sie stellten ein weiteres Instrument der Entrechtung dar und markierten eine Zwischenstufe auf dem Weg zur systematischen Deportation. Die Bewohner lebten dort unter beengten und schlechten Bedingungen.[32]

Reichspogromnacht 1938

Die Reichspogromnacht markierte eine Zäsur in der Verfolgungspolitik der Nationalsozialisten. Den Anschlag des deutsch-polnischen Juden Herschel Grynszpan auf den Gesandtschaftsrat vom Rath am 7. November 1938 in Paris nutzte das NS-Regime, um reichsweit lange geplante Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung durchzuführen. Bereits am Folgetag wurden Else und Walter Gustav Lewy gemeinsam mit den anderen Coburger Juden gewaltsam aus ihrem Haus gezerrt, durch die Stadt getrieben und auf dem Marktplatz öffentlich gedemütigt.[33] Aufgrund dieser traumatischen Ereignisse schickte Else Lewy ihren Sohn Walter Gustav zu seiner Tante Wilhelmine Minna und deren Ehemann Willi Engelbert nach Kassel. Von März bis Ende April 1940 besuchte Else ihren Sohn für mehrere Wochen in Kassel.[34] Viele jüdische Bürger hofften in größeren Städten des Reiches auf Schutz, da dort ein höheres Maß an Anonymität möglich war. Mit Ausnahme ihres Aufenthalts in Kassel blieb Else Lewy jedoch allein und von ihrer Familie getrennt in Coburg zurück. 

Die Nationalsozialisten nutzten die Reichspogromnacht nicht nur für Gewalttaten, sondern auch zur systematischen Enteignung und zum Vermögensentzug. Am 12. November 1938 erließ der Beauftragte des Vierjahresplans, Hermann Göring, die „Verordnung über eine Sühneleistung der Juden deutscher Staatsangehörigkeit“. Diese verpflichtete jüdische Bürger zu einer sogenannten „Kontributionszahlung“ von einer Milliarde Reichsmark.[35] Diese willkürliche Sonderabgabe sollte zunächst in 4., dann in 5. Raten gezahlt werden. Diese willkürliche Sonderabgabe sollte zunächst in 4., dann in 5. Raten gezahlt werden. Besonders die nachträglich angeordnete fünfte Rate[36], traf viele Juden schwer, da sie durch vorherige Zahlungen bereits fast vollständig verarmt waren. Viele waren gezwungen, Grundstücke und Häuser zu verkaufen, um die geforderten Summen aufzubringen.[37]

Auch Else Lewy war hiervon betroffen. Das Finanzamt Coburg stellte in einem Schreiben vom 28. Februar 1939 fest, dass „die Witwe Lewy […] nicht in der Lage [ist], die dem Deutschen Reich geschuldete Judenvermögensabgabe (1417,25 RM) sowie Umsatz-u. Einkommensteuer-Nachzahlungen (317,85 RM) für 1937 restlos zu bezahlen.“[38] Um diese Summe zu zahlen, musste Else Lewy das Haus in der Heumarktstraße 8 in Stettin verkaufen, das sie nach dem Tod ihres Mannes gemeinsam mit dessen Bruder Louis Lewy geerbt hatte. Vom Kaufpreis trat sie 1.750 Reichsmark an das Finanzamt Coburg ab.[39] Am 3. April verkaufen Else und Louis Lewy schließlich das Haus für 60.000 RM an die Buchdruckereibesitzer Erich Reinke aus Hökendorf bei Stettin sowie Richard Völtz aus Stettin zu gleichen Teilen. Else Lewy erhielt von diesem Erlös 30.000 Reichsmark.[40] Der Verkaufswert lag jedoch deutlich unter dem tatsächlichen Marktwert, der mit 71.800 Reichsmark beziffert wurde. Die Käufer mussten daher eine sogenannte „Ausgleichsabgabe“ in Höhe von 9.000 Reichsmark an das Deutsche Reich entrichten.[41]

Else Lewy wurde zusätzlich zu Zwangsarbeit in der Porzellanfabrik Griesbach verpflichtet.[42]

Deportation und Ermordung

Einwohnermeldekarte von Ernst und Else Lewy

Am 25. November 1941 kehrte Gustav Walter zu seiner Mutter nach Coburg zurück.[43] Der Aufenthalt war allerdings nur von kurzer Dauer. Am 27. November 1941 wurden Else und Gustav Walter Lewy mit etwa zwei Dutzend anderen Coburger Juden deportiert. Der Transport brachte sie über Nürnberg nach Riga. Dabei wurden ihnen Fahrtkosten in Höhe von 60 Reichsmark pro Person in Rechnung gestellt. Die Reisebedingungen waren katastrophal. Wie meisten Wagen waren nicht beheizt und völlig überbelegt. Eine Verpflegung gab es für die insgesamt 1010 Deportierten nicht. Wasser wurde während der Fahrt nur zweimal gereicht.[44] Am 2. Dezember 1941 erreichte der Zug das Lager Jungfernhof bei Riga.[45] Bei dem Lager handelte es sich um ein größeres landwirtschaftliches Anwesen, welches nicht für die Unterbringungen tausender Menschen ausgelegt war. Dennoch erreichte die Zahl der Inhaftierten bis Januar 1942 die Schwelle von 4000 Personen. Die Inhaftierten mussten in Scheunen und Ställe übernachten. Die Häuser selbst wurden nicht beheizt und befanden sich in einem schlechten baulichen Zustand. Dies führte dazu, dass zahlreiche Inhaftierte krank wurden und starben. So kamen während des Winters 1941/42 zwischen 800 und 900 Juden in Jungfernhof ums Leben. Lotti Bernstein, die ebenfalls nach Riga deportierte worden war und als einzige der Coburger Juden überlebte, berichtete, dass die meisten Verschleppten im Februar 1942 erfroren seien.[46] Da es so gut wie keine medizinische Versorgung gab, wurden Kranke ab Januar 1942 erschossen und in einem Massengrab verscharrt.[47] Sollten Else und ihr Sohn nicht unmittelbar nach Ankunft ermordet worden sein, starben sie in den folgenden Monaten infolge der unmenschlichen Bedingungen im Ghetto. Ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt.

In der Einwohnermeldekartei Coburgs wurde die Deportation von Else Lewy in der für die NS-Bürokratie typischen verschleiernden Sprache dokumentiert: „Evakuiert“.[48] Solche Formulierungen waren Teil einer gezielten Tarnsprache, die dazu diente, den tatsächlichen Charakter der Deportationen zu verschleiern – sowohl nach außen hin als auch innerhalb der Verwaltung.

Nach der „Elften Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ vom 25. November 1941 wurde Juden bei Grenzübertritt die Staatsangehörigkeit aberkannt und ihr Vermögen eingezogen.[49] Für die Nationalsozialisten spielte es keine Rolle, dass das Verlassen des deutschen Staatsgebiets für die Betroffenen unfreiwillig war. Daher erklärte die Geheime Staatspolizei Nürnberg-Fürth am 27. November, dem Tag der Deportation, die Einziehung des Vermögens von Else und Gustav Walter Lewy. Insgesamt eignete sich das Deutsche Reich 3961,40 RM, an. Darunter befanden sich Einrichtungsgegenstände im taxierten Wert von etwa 1990,00 RM.[50] Schließlich wurde Else Lewy am 19. Februar 1942 ausgebürgert.[51]

Quellen- und Literaturverzeichnis

[1]   Stadtarchiv Bamberg: 125_10 Lewy_ Geburtsregistereintrag 1053_1891_Elsa Lipp (C11 + 10029).

[2]   Stadtarchiv Bamberg: 125_10 Lewy_ Einwohnermeldekarte Salomon Lipp mit Henriette geborene Bach (C9 + 58 a).

[3]   Stadtarchiv Bamberg: 125_10 Lewy_ Geburtsregistereintrag 249_ 1888_ Mina Lipp (C 11 + 10022).

[4]   Stadtarchiv Bamberg: 125_10 Lewy_ Geburtsregistereintrag 247_ 1889_ Mathilda Lipp (C11 + 10024).

[5]   Hager, Angela et Hans-Christog Haas: Bamberg, in: Wolfgang Kraus, Berndt Hamm et Meier Schwarz (Hrsg.): Mehr als Steine… . Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd.1 Oberfranken, Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern et Schwaben, Lindenberg im Allgäu 2007, S.72-91, hier S.72f.

[6]   Klaus-Dieter Alicke, Bamberg (Oberfranken/Bayern), in: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum (https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/a-b/335-bamberg-bayern (Öffnet in einem neuen Tab)), aufgerufen am 06.12.2024.

[7]   Hager: Bamberg, S.87; Siehe auch: Ophir, Baruch Z. et Falk Wiesmann (Hrsg.): Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung, München, Wien 1979, S.109-119, hier S.15.

[8]   Ophir: Die jüdischen Gemeinden, S.109f.

[9]   So resümierte die Zeitschrift „Im deutschen Reich“ die Einweihung der neuen Synagoge im September 1910 folgendermaßen: „Am 11. September wurde die neuerbaute Synagoge mit einer Feier eingeweiht, die zu erkennen gab, daß in Bamberg das Verhältnis der Anhänger der verschiedenen Religionen zu einander durchaus ungetrübt und vortrefflich ist. Die Beteiligung von geistlichen und weltlichen Behörden ließ erkennen, daß die Drachensaat des Antisemitismus hier glücklicherweise wenig Wurzeln geschlagen hat.“ „Im deutschen Reich. Zeitschrift des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens", Oktober 1910, S.692.

[10]  Adreß-Buch der Stadt Bamberg für das Jahr 1895. Erste Abteilung, S.70; Siehe auch: Leim-Großhandlung – Salomon Lipp, abgerufen unter: https://cms.jewish-places.de/de/node/15156 (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 27.06.2025.

[11]  Stadtarchiv Bamberg: 125_10 Lewy_ Heiratsregistereintrag 163_1913_ Ernst Joseph Lewy mit Elsa Lipp (C11 + 12037).

[12]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Lewy, Ernst und Else.

[13]  Stadtarchiv Coburg: Todesbucheintrag Lewy, Ernst vom 11. Juli 1938.

[14]  Lewy, Gustav, in: Gladys and David Blank´s Genealogy, abgerufen unter: https://blankgenealogy.com/getperson.php?personID=I5038&tree=Blank1 (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 26.06.2025.

[15]  Staatsarchiv Coburg: AG Coburg 38217, fol.2.

[16]  Adreßbuch für Stettin und Umgebung 1914. II. Teil. Straßen und Häuser von Stettin, Stettin [1914], S.60.

[17]  Adreßbuch für Stettin und Umgebung 1914. I. Teil. Einwohner, Stettin [1914], S.185.; Vgl. auch: Adreßbuch für Stettin und Umgebung 1924, I. Teil. Einwohner, Stettin [1924], S.160.

[18]  Staatsarchiv Coburg: AG Coburg 38217, fol.2.

[19]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Lewy, Ernst und Else; Siehe auch: Staatsarchiv Coburg: AG Coburg 38217, fol.2.

[20]  Zusammenfassung bei Hubert Fromm, Die Coburger Juden. Geschichte und Schicksal, Coburg ²2001.

[21]  Einwohnerbuch der Stadt Coburg mit Anhang: Einwohnerbuch des Landbezirks, Coburg [1927], S.211; Siehe auch: Adreß-Buch von Coburg (Stadt und Land), Coburg [1931], S.78.

[22]  Beglaubigte Testamentsabschrift Ernst Lewys vom 7. Mai 1937. Staatsarchiv Coburg: AG 38405 (unfol.).

[23]  Interview mit Anne Rubin, geb. Forchheimer (Öffnet in einem neuen Tab) vom 13/15. Dezember 1995, abgerufen unter: https://www.holocausttestimony.org.uk/interviews-view/anne-rubin-interview-usc-shoah-foundation-3 (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 10.02.2025. Anne Rubin war mit Gustav Walter Lewy befreundet und besuchte mit ihm bis zum Ausschluss jüdischer Schüler von öffentlichen Schulen die Rückertschule.

[24]  RGBl, I 1935, S.1333f.,1146.

[25]  Fromm, Coburger Juden², S. 207-223. 

[26]  "New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1958", FamilySearch, abgerufen unter: https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:24KP-PR2 (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff:18.06.2025; Siehe auch: Entry for Herta Hanna Lewy 1937, abgerufen unter: https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:24KP-PR2?lang=de (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 18.06.2025.

[27]  Stadtarchiv Coburg: Todesbucheintrag Ernst Joseph Lewy vom 11. Juli 1938.

[28]  Stadtarchiv Coburg: Gewerbekarte Ernst Lewy.

[29]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Lewy, Ernst und Else.

[30]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Levenbach, Meyer und Sabine; Siehe auch: Adreß-Buch der Stadt Coburg mit den Städten Neustadt b. Cbg. Und Rodach sowie 152 Landorten des ehemaligen Herzogtums Coburg. 2. Teil Straßen- und Häuser-Verzeichnis mit Angabe der Hauseigentümer, Mieter und der Geschäftsräume, Coburg [1937], S.180.

[31]  Als Grundlage für die spätere Einrichtung von „Ghettohäusern“ fungierte das Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden vom 30. April 1939: „Juden genießen gegenüber einem nichtjüdischen Vermieter keinen gesetzlichen Mieterschutz, wenn der Vermieter durch eine Bescheinigung der Gemeindebehörde nachweist, daß die anderweitige Unterbringung des Mieters gesichert ist. […] Ein Jude hat in ihm gehörigen oder ihm von einem Juden vermieteten Wohnräumen auf Verlangen der Gemeindebehörde andere Juden als Mieter oder Untermieter aufzunehmen. […].“ Gesetzestext bei: Walk, Joseph (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung, Karlsruhe 1981, S.292.

[32]  Boseckert, Christian et Norbert Klüglein: „Die Ghettohäuser von Coburg“, in: Neue Presse Coburg vom 6. Mai 2024.

[33]  Fromm, Hubert: Der Antisemitismus von 1919 bis 1942, in: Hubert Fromm (Hrsg.): Die Coburger Juden. Geduldet – Geächtet – Vernichtet, 3.Aufl., Coburg 2012, S.1-138, hier S.95-102.

[34]  Staatsarchiv Coburg: AG 38217, fol.13v; Siehe auch: Matthäus, Wolfgang: Mina, Willi, Edith und Frieda Engelbert. Kurt-Schumacher-Straße 2 (früher Hohentorstraße 7), abgerufen unter: https://www.kassel-stolper.com/biografien/familie-engelbert (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 27.06.2025; Siehe auch: Namensliste aller Militär- und Zivilpersonen der Vereinten Nationen, anderer Ausländer, deutschen Juden und Staatenloser, die vorübergehend oder dauernd sich in der Gemeinde Kassel aufgehalten haben, in:  Arolsen Archives: (https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70442380) (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 27.06.2025.

[35]  „VO über eine Sühneleistung der Juden deutscher Staatsangehörigkeit“ vom 12.11.1938: „Die feindliche Haltung des Judentums gegenüber dem deutschen Volk und Reich, die auch vor feigen Mordtaten nicht zurückschreckt, erfordert entschiedene Abwehr und harte Sühne. Ich bestimme daher […] § 1. Den Juden deutscher Staatsangehörigkeit in ihrer Gesamtheit wird die Zahlung einer Kontribution von 100 000 000 RM an das Deutsche Reich auferlegt.“ Text bei: Walk(Hrsg.): Sonderrecht, S.255; Siehe auch: Runderlass des Reichsministeriums für Finanzen vom 23.11.38 bei: Ebd. S.257.

[36]  RGBl, I 1939, S.2059.

[37]  Aly, Götz: Hitlers Volksstaat. Raub. Rassenkrieg und nationaler Sozialismus, 2. Aufl., Frankfurt am Main 2005, S.54-66, hier bes. S.60.

[38]  Staatsarchiv Coburg: Finanzamt 241, fol.1,8.

[39]  Staatsarchiv Coburg: Finanzamt 241, fol.4,6f.

[40]  Staatsarchiv Coburg: Finanzamt 241, fol. 7/11, 8/12

[41]  Staatsarchiv Coburg: Finanzamt 241, fol. 17.

[42]  Fromm. Antisemitismus, S.126; Siehe auch: Namensliste aller Militär- und Zivilpersonen der Vereinten Nationen, anderer Ausländer, deutschen Juden und Staatenloser, die vorübergehend oder dauernd sich in der Gemeinde Kassel aufgehalten haben,in: Arolsen Archives: (https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70442380 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 27.06.2025.

[43]  Staatsarchiv Coburg: AG 38217, fol.13v.

[44]  Fromm: Antisemitismus, S. 133f.; Siehe auch: Statistik und Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich. Nürnberg – Würzburg nach Riga. Abfahrtsdatum 29.11.41, Deportierte 1010 (https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_bay_411129.html), letzter Zugriff: 12.07.2024.

[45]  Ekkehard Hübschmann, Die Deportation von Juden aus Franken nach Riga, in: Frankenland. Zeitschrift für Fränkische Landeskunde und Kulturpflege 56 (2004), S.344. 

[46]  Staatsarchiv Coburg: Amtsgericht Coburg 36658, fol 1.

[47]  Andrej Angrick / Peter Klein, Die „Endlösung“ in Riga. Ausbeutung und Vernichtung 1941-1944, Darmstadt 2006, S. 217, 220; Siehe auch: Wolfgang Scheffler, Das Schicksal der in die baltischen Staaten deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden 1941-1945. Ein historischer Überblick, Bd. 1, München 2003, S. 10.

[48]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Lewy, Ernst und Else.

[49]  XI. VO zum Reichsbürgergesetz vom 25.11.1941: §2: „Ein Jude verliert die deutsche Staatsangehörigkeit, a) wenn er beim Inkrafttreten dieser Verordnung seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, mit dem Inkrafttreten der Verordnung, b) wenn er seinen gewöhnlichen Aufenthalt später im Ausland nimmt, mit der Verlegung des gewöhnlichen Aufenthalts ins Ausland.“ §3: „Das Vermögen der Juden […] verfällt mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit dem Reich.“ Gesetzestext bei: Walk: Sonderrecht, S.357; Siehe auch: RGBl, I 1941, S.722-724.

[50]  Kontrollblatt für Polär: 187. Staatsarchiv Coburg: Finanzamt 241.

[51]  Stadtarchiv Coburg, Einwohnerkartei, Lewy, Ernst und Else.

Patenschaft

Die Patenschaft über den Stolperstein von Else Lewy hat Christil Grünberg  im Namen der Altkatholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Coburg übernommen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Coburg
  • Christian Boseckert
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