Pünktlich um 10 Uhr griff Oberbürgermeister Dominik Sauerteig im Globe – der Interimsspielstätte des Landestheaters am Güterbahnhof – zum Mikrofon. Zu Beginn bat Sauerteig um eine Schweigeminute im Gedenken an Kammersänger Michael Lion, der kurz nach Beginn der Sommerpause plötzlich verstorben war. Das Ensemble habe mit ihm nicht nur einen herausragenden Künstler, sondern auch einen prägenden Kollegen verloren.
In seiner Begrüßung zum Start in die neue Spielzeit richtete der OB den Blick nach vorn: Er begrüßte die zurückgekehrten Ensemblemitglieder ebenso wie die zahlreichen Neuzugänge vor und hinter den Kulissen. In seiner Rede unterstrich er die besondere Rolle des Theaters für die Stadtgesellschaft: „Sie sind nun Teil einer identitätsprägenden Einrichtung unserer Stadt. Um die wird zuweilen leidenschaftlich debattiert – aber sie hat bislang jeden Sturm überstanden und wird das auch weiterhin tun.“ Auch wenn das Globe eine „fast zu gute“ Interimsspielstätte sei, könne es das historische Theater nicht ersetzen. Er machte deutlich, dass die Planungen des staatlichen Bauamts für die Generalsanierung weiterlaufen und die Öffentlichkeit voraussichtlich noch in diesem Jahr informiert werde. Bis dahin sei Geduld gefragt – und Gelassenheit gegenüber „gut gemeinten Ratschlägen von der Seitenlinie“. Seine Botschaft an das Ensemble war klar: „Der Fokus von Ihnen allen sollte auf der Kunst liegen. Darauf, in einer wunderbaren Spielzeit Spaß zu haben und Freude zu bereiten.“
Intendant Neil Barry Moss betonte, das Privileg, Geschichten erzählen zu dürfen. Theater sei die Möglichkeit, Erinnerungen zu schaffen – an Menschen wie Michael Lion, deren Wirken auch über die Bühne hinausreiche. Der kaufmännische Direktor Bernd Vorjans, der zufälligerweise an diesem Tag seinen 65. Geburtstag feierte, berichtete kurz von Gesprächen mit dem Freitaat und dem Staatlichen Bauamt aus den letzten Tagen. Man sei auf einem guten Weg in 10 Jahren die Rückkehr in Große Haus antreten zu können.