Menschen kommen in den Nachbarschaftstreff, um gemeinsam zu frühstücken, Hilfe zu finden oder einfach nur ins Gespräch zu kommen. „Unser Ziel ist es, die Nachbarschaft zu stärken und die Menschen unabhängig von Alter und Herkunft zusammenzubringen“, erklärt Olga Biryukov. Sie übernahm im Februar 2025 die Quartiersarbeit in Creidlitz und bringt viel Erfahrung sowie ein feines Gespür für die Anliegen der Menschen mit. „Ich bin oft die erste Ansprechpartnerin für ganz verschiedene Themen und wenn ich selbst nicht helfen kann, weiß ich, wer es kann“, beschreibt sie ihre Rolle.
Der Nachbarschaftstreff ist offen für alle – ob alleinlebende Seniorin, junge Familie oder Zugezogene*r. Die Angebote sind vielfältig: Stadtteilfrühstück, Gedächtnistraining, Strickkurs oder auch einfach ein offenes Ohr in der Sprechstunde. „Viele kommen regelmäßig. Sie schätzen nicht nur das Programm, sondern auch die Gemeinschaft“, sagt Biryukov. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Beteiligung. Die Menschen bringen eigene Ideen ein und gestalten das Programm aktiv mit. „Gerade diese Offenheit macht den Treff lebendig“, so Biryukov. Aus einer solchen Idee entstand etwa der Smartphone-Kurs, der großen Zuspruch fand. Für eine Fortsetzung werden aktuell Ehrenamtliche gesucht, die Lust haben, ihr Wissen weiterzugeben.
Auch für Kinder und Jugendliche ist der Treff aktiv. Das Projekt Stadtteilforscher, das gemeinsam mit der Stadt Coburg und der Grundschule durchgeführt wird, ermutigt Kinder, ihren Stadtteil zu erkunden und mitzugestalten. Mit Stadtplänen, Kameras und offenen Augen gehen sie durch Creidlitz, entwickeln Ideen für mehr Grün, sichere Wege oder neue Spielplätze – und setzen diese später mit Unterstützung der Stadt um.
Ein weiteres Vorhaben: Ein öffentlicher Bücherschrank, der dieses Jahr aufgestellt werden soll. „So entsteht ein Ort, an dem Bücher den Austausch fördern, ganz niedrigschwellig und mitten im Stadtteil“, sagt Biryukov. Die Quartiersarbeit lebt von Kooperationen. Olga Biryukov ist gut vernetzt – mit Vereinen, sozialen Einrichtungen und der Stadtverwaltung. „Nur gemeinsam können wir etwas bewegen. Ich sehe meine Aufgabe auch darin, Verbindungen zu schaffen“, sagt sie.
Die Beratung im Nachbarschaftstreff ist kostenlos, offen und individuell. Viele Anliegen lassen sich direkt klären, von der Suche nach Pflegeangeboten bis zur Organisation von Alltagshilfen. Ein starkes Netzwerk im Hintergrund ermöglicht passgenaue Unterstützung. Was Olga Biryukov an ihrer Arbeit besonders schätzt? „Wenn ich merke, dass ich jemandem helfen konnte - sei es mit einer Information oder einfach nur mit einem guten Gespräch - dann weiß ich, dass sich mein Einsatz lohnt.“