Dass die Abkürzung KoKi ganz untypisch für Coburg nicht mit „Co“ anfängt hat einen Grund. „Das ‚Ko‘ steht für Koordinierung und nicht für ‚Coburg‘. Wir arbeiten vernetzt, um Familien frühzeitig zu zeigen, wo sie gute Unterstützung finden können“, erklärt Birgit Thäringer. Zusammen mit Jana Stelzner arbeitet sie in der Koordinierenden Kinderschutzstelle der Stadt Coburg.
KoKi ist in Coburg seit 2010 aktiv. Entstanden ist das Konzept in Reaktion auf schwere Fälle von Kindeswohlgefährdung, unter anderem auf Landesebene. Seither wurde in allen bayerischen Kommunen eine solche Koordinierungsstelle eingerichtet – in Coburg ist sie im Familienzentrum angesiedelt. In direkter Nachbarschaft von Familienstützpunkt, Kinderschutzbund und Hebammenkoordinierungsstelle.
„Wir sind so was wie das Google für Eltern und werdende Eltern“, beschreibt es Stelzner – allerdings mit echten Menschen statt Algorithmen. Fragen rund um Geburt, finanzielle Hilfen, Kita-Platzsuche oder das Ankommen in Coburg: Das Team vermittelt, vernetzt, hört zu. „Wir sind nicht nur für Familien da, die in Not stecken“, betont Thäringer. „Im Gegenteil – am besten ist es, wenn sich niemand allein gelassen fühlt, bevor es überhaupt schwierig wird.“
Die Coburger Willkommenstasche
Rund sechs bis acht Wochen nach der Geburt eines Kindes erhalten Coburger Familien Post: eine Karte mit persönlicher Unterschrift des Oberbürgermeisters und das Angebot, eine Willkommenstasche abzuholen – oder sie sich nach Hause bringen zu lassen. „Das ist oft der erste Kontakt, der Hemmschwellen abbaut“, erzählt Thäringer. Neben hilfreichen Infos zum ersten Babyjahr finden sich in der Tasche kleine Willkommensgeschenke: eine Hülle fürs U-Heft, ein Badehandtuch, ein Bilderbuch – und noch ein paar Kleinigkeiten. „Wir suchen aber aktuell nach weiteren Sponsoren, denn mit der Zeit hat sich die Tasche ein bisschen geleert“, bedauert sie.
Das Angebot endet aber nicht bei der Erstinformation. Die beiden KoKi-Frauen unterstützen auch viele der Angebote im Familienzentrum. Ob es um den Schlaumeiertag mit wechselnden Fachvorträgen geht oder um die neue Reihe „Willkommen Baby“ für Schwangere – gemeinsam helfen sie Familien beim Ankommen im Alltag. Eltern können sich austauschen, Fragen stellen, Kontakte knüpfen. Und wer ein persönliches Gespräch braucht, bekommt kurzfristig einen Termin – auf Wunsch auch zu Hause.
„Manche sind überrascht, wie viele Angebote wir hier im Haus unter einem Dach haben“, sagt Stelzner. „Wir nehmen uns Zeit – egal, ob es um die Frage nach dem passenden Kinderarzt geht oder einfach darum, mal kurz durchzuatmen.“
Einfach melden - ganz unkompliziert
Der Kontakt zur KoKi-Stelle ist leicht: ein Anruf, eine E-Mail oder ein Besuch im Familienzentrum – am besten mit Termin, da das Team auch viel unterwegs ist. „Wer uns sucht, kann auch einfach fragen, wo die KoKi-Birgit oder die Jana ist“, meint Thäringer schmunzelnd. „Meistens kennt uns jemand.“
Denn genau das ist das Ziel: In Coburg sollen sich junge Familien gut begleitet fühlen – vom ersten Moment an.