Die Stadt Coburg gehört zu den elf bayerischen Kommunen, die vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in das neue Modellprojekt LANDSTADT BESTAND aufgenommen wurden. Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung in München am hat Staatsminister Christian Bernreiter den Projektstart verkündet. Ziel des Projekts ist es, bestehende Stadt- und Ortsquartiere nachhaltiger, lebenswerter und zukunftsfähiger zu gestalten – durch energetische Sanierung, neue Mobilitätskonzepte und aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Für die Stadt Coburg hat 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan an der Auftaktveranstaltung teilgenommen.
Die teilnehmenden Kommunen – darunter neben Coburg auch München, Ingolstadt und Fraunberg – erhalten Fördermittel von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Stadt Coburg nutzt die Chance, um das Quartier DEMO am Heimatring in den kommenden drei Jahren zu einem Modellstandort für klimagerechte und soziale Stadtentwicklung weiterzuentwickeln. Was in den 1960er-Jahren als Demonstrativbauvorhaben begann, soll nun zur „DEMO.Zukunft“ werden – einem Quartier, das zeigt, wie die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – miteinander verknüpft werden können.
„Wir wollen in Coburg exemplarisch zeigen, wie Klimaschutz, Energiewende und soziale Verträglichkeit zusammen gedacht und praktisch umgesetzt werden können“, erklärt Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. „Gerade im Bestand steckt enormes Potenzial für eine zukunftsorientierte Entwicklung – wenn wir es gemeinsam mit den Menschen vor Ort gestalten“, ergänzt Kirsten Köhn, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Coburg setzt auf einen kooperativen Entwicklungsprozess: Die Menschen im Quartier, lokale Akteur*innen und bestehende Strukturen wie der neue Bürgerverein und das Quartiersbüro der Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit werden von Anfang an eingebunden. Ziel ist es, tragfähige Lösungen zu entwickeln, die ökologisch sinnvoll, sozial gerecht und im Alltag umsetzbar sind.
Mit sogenannten Reallaboren werden neue Ansätze direkt im Quartier ausprobiert – etwa die gemeinschaftliche Nutzung einer solidarischen PV-Anlage oder digitale Tools, die den Alltag erleichtern und das Miteinander stärken. Die Hochschule Coburg begleitet das Projekt wissenschaftlich und sorgt für eine praxisnahe Weiterentwicklung der Konzepte.
Parallel dazu wird im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs der südliche Teil des Quartiers – rund um Schule, Kita, Kirche und die ehemalige Tankstelle – als lebendige Mitte für alle Generationen neu gedacht.