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Stadt Coburg

Artenschutz

Start für den Park der Arten: Wo Artenvielfalt Wurzeln schlägt

Auf 6,4 Hektar entsteht in Coburg ein vielfältiger Naturraum mit Feucht- und Trockenbiotopen, blütenreichen Wiesen, Gehölzstrukturen und neuen Wegen. Der „Park der Arten“ verbindet Naturschutz, Naherholung und städtebauliche Aufwertung.

Mit dem Spatenstich auf der Lauterer Höhe ist der Startschuss gefallen: Auf rund 6,4 Hektar entsteht in Coburg der „Park der Arten“ – ein Ort für biologische Vielfalt, Naherholung und gelebten Klimaschutz. Das Projekt wird mit rund 2 Millionen Euro finanziert, davon übernimmt der Bund 90 Prozent über das Programm Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel.

„Der Park ist ein echtes Zukunftsprojekt für Coburg. Er verbessert die Wasseraufnahme, kühlt die Umgebung und fördert die Artenvielfalt – und das mitten im Stadtgebiet“, sagte Oberbürgermeister Dominik Sauerteig beim offiziellen Spatenstich. „Es ist schön zu sehen, wie aus einer guten Idee über Jahre hinweg etwas Konkretes wird. Das macht mich als Oberbürgermeister sehr zufrieden – und ehrlich gesagt auch ein bisschen stolz.“

Im Mittelpunkt des Parks steht die Renaturierung des Rottenbachs. Dort entsteht ein durchgängiges Band aus Feucht- und Trockenbiotopen, ergänzt durch ein System aus Tümpeln, Gräben und Teichen. Diese Flächen helfen nicht nur bei der Regenwasserbewältigung, sondern schaffen wertvolle Lebensräume für Insekten, Vögel, Amphibien und viele weitere Arten. Auch Sandbiotope, Blühflächen und strukturreiche Heckenbereiche sind geplant – wichtige Elemente für Wildbienen, Käfer und andere Tiere.

„Wir haben hier ein Gelände mit sehr vielen Möglichkeiten“, sagte Bernhard Ledermann, Leiter des Grünflächenamts. „Am Rand des Parks wird ein Gehölzstreifen gepflanzt, der den Raum fasst. Dazwischen entstehen Wiesen mit Obstbäumen, artenreiche Säume und kleine Ackerflächen – ein Rückgriff auf die historische Dreifelderwirtschaft. Sogar Mitmachflächen für Bürgerinnen und Bürger sind vorgesehen.“

Ein zentrales Element ist eine Spiral-Erhebung aus Erde, die aus überschüssigem Aushubmaterial modelliert wird. Von oben bietet sie neue Blickachsen über das Gelände und in die Umgebung – ein gestalterischer Akzent, der auch als Aussichtspunkt dient.

Insgesamt wurde das Projekt nicht nur ökologisch, sondern auch funktional durchdacht. Ein Rückhaltebecken bleibt erhalten, wird aber naturnah gestaltet. Neue Wege für Fußgängerinnen und Radfahrer sorgen für eine bessere Anbindung an die umliegenden Stadtteile, das Klinikum und das Gewerbegebiet auf der Lauterer Höhe.

„Wir verbinden hier technischen Hochwasserschutz mit naturnaher Gestaltung. Und wir geben dem Norden Coburgs eine grüne Lunge zurück“, so Ledermann. Der Bauverlauf ist ambitioniert: Bereits ab Herbst 2025 sollen erste Flächen begehbar sein, ein Klimaschutzlehrpfad ergänzt das Angebot.

Sauerteig erinnerte in seiner Rede auch an den politischen Ursprung des Projekts: „2019 habe ich im Stadtrat einen Antrag zur Förderung der Artenvielfalt eingebracht. Dass wir heute bei der Umsetzung stehen, ist ein gutes Beispiel dafür, dass langfristige Ziele Früchte tragen – wenn man dranbleibt.“

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