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Biographie
Max Forchheimer kam am 13. Oktober 1884 in Adelsberg (Gemünden am Main, Königreich Bayern) zur Welt.[1] Seine Vater Ephraim Forchheimer wurde im August 1847 in Adelsberg (Königreich Bayern), seine Mutter Regina Forchheimer, geb. Rachel, am 23. Juni 1847 geboren. Ihr Geburtsort ist nicht bekannt.[2] Max hatte sechs Geschwister:
- Jacob (Jakob) Forchheimer (geboren am 7. Juni 1876 in Adelsberg)[3]
- Nathan Forchheimer (geboren am 16. Juni 1880 in Adelsberg)[4]
- Fromma Forchheimer (geboren am 3. Dezember 1882 in Adelsberg)[5]
- Thekla Sara Forchheimer (geboren am 3. März 1886 in Adelsberg)[6]
- Dorchen Forchheimer (geboren am 2. März 1887 in Adelsberg)[7]
- Leo Forchheimer (geboren am 6. Dezember 1889 in Gemünden am Main)[8]
Die jüdische Gemeinde in Adelsberg
Eine mittelalterliche jüdische Gemeinde lässt sich nicht zweifelsfrei belegen. Lediglich der überlieferte Flurname „Jüdenkiedfich“ (Judenkirchhof) deutet auf eine frühere jüdische Präsenz hin. Schriftliche Quellen belegen eine jüdische Einwohnerschaft seit dem Jahr 1626.[9] Ab 1840 war die Gemeinde dem Bezirksrabbinat Bad Kissingen unterstellt.[10] 1860 (nach anderer Überlieferung 1850)[11] fand der Neubau einer Synagoge in Adelsberg statt. Des Weiteren verfügte die Gemeinde vermutlich seit 1837 über eine Religionsschule sowie seit 1759 über eine Mikwe (Ritualbad), welche 1904 durch einen oberirdischen Neubau ersetzt wurde.[12] Die Beisetzung verstorbener Gemeindemitglieder fand auf dem jüdischen Bezirksfriedhof von Laudenbach statt.[13]
Im 19. und frühen 20.Jahrhundert entwickelte sich die jüdische Einwohnerzahl von 62 (1810) auf 43 Personen (1910), was einem prozentualen Anteil von 11,1% an der Gesamteinwohnerzahl (346) ergab.[14] Max Forchheimer besuchte in Adelsberg die Schule und feierte wohl 1897 seine Bar Mitzwa in der hiesigen Synagoge. Nach Abschluss seiner Schulzeit erlernte er den Kaufmannsberuf.[15] Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat und erhielt laut familiärer Überlieferung für seine militärischen Leistungen das Eiserne Kreuz.[16]
Umzug nach Coburg, beruflicher Werdegang und Heirat
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zog Max Forchheimer am 8. März 1919 nach Coburg und bezog eine Wohnung in der Mohrenstraße 1.[17] Zu diesem Zeitpunkt lebte bereits sein Bruder Nathan in der Vestestadt. Er betrieb dort seit Oktober 1910 unter dem Namen „N. Forchheimer & Co“ eine Korbmöbelfabrik.[18] Max Forchheimer trat offenbar zeitgleich mit seinem Umzug als Mitinhaber und Gesellschafter in das Unternehmen ein. Eine Anzeige aus der „Coburger Zeitung“ vom November 1919 verwies deutlich auf die gemeinsame Firmenführung: „Wir stellen andauernd tüchtige Korbmacher […] ein […] N. Forchheimer & Co.“[19]
Am 3. Juli 1922 heiratete Max Forchheimer in München Helen Krämer (Öffnet in einem neuen Tab).[20] Helen war ebenfalls jüdischer Herkunft und wurde am 21. Februar 1899 in Barkly East (Südafrika) geboren.[21] Ihre Eltern waren der Kaufmann Jakob Krämer, geboren am 28. Dezember 1868 in Ichenhausen und Frieda Krämer, geb. Cornelius, geboren am 18. Januar 1874 in Rothenburg ob der Tauber.[22] Max und Helen Forchheimer wohnten in der Bahnhofstraße 12 und seit Mitte Dezember 1922 in die Bahnhofstraße 28, wo die Familie bis zu ihrer erzwungenen Flucht leben sollte.[23] Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Ruth (Öffnet in einem neuen Tab), geboren am 8. Juli 1923[24] und Robert (Öffnet in einem neuen Tab), geboren am 6. Januar 1925.[25]
Wachsender Antisemitismus
Als Max Forchheimer 1919 nach Coburg kam, hatte sich das Klima für Juden innerhalb der Stadt verschlechtert. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges machten viele Coburger sie für die Niederlage und das daraus resultierende wirtschaftliche und politische Chaos verantwortlich. So waren es zunächst Flugblätter, Zeitungsartikel, Plakate und Vorträge, die ab 1919 gegen die vermeintlichen Schuldigen für die Misere hetzten. Zusammen mit dem frühen Aufstieg des Nationalsozialismus in der Vestestadt bildete dies die Basis für die späteren Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung. In einer ersten Stufe, welche nach der Machtübernahme der Coburger Nationalsozialisten im Jahr 1929 einsetzte, nahmen zunächst die Beschädigungen gegen jüdisches Eigentum und Körperverletzungen gegen einzelne jüdische Bürger massiv zu. Die Juden ihrerseits versuchten sich in dieser Phase mit Anzeigen und Gerichtsprozessen zur Wehr zu setzen. Gebracht hat dies allerdings nichts. Unter dem Eindruck dieser Entwicklung verließen viele Juden die Vestestadt, nachdem bis 1925 ein Anstieg der jüdischen Einwohnerzahlen zu verzeichnen war. Umfasste die jüdische Gemeinde 1925 noch 316 Personen, so sank deren Zahl bis 1933 auf 233 ab.[26]
Auch die Firma „N. Forchheimer & Co.“ war früh Ziel von Angriffen völkischer Gruppierungen. So kam es bereits am 26. November 1920 bei einer Veranstaltung des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes in Coburg zu tumultartigen Szenen und Saalschlachten mit Arbeitern, was zum Abbruch der Versammlung führte. Ähnlich verlief ein Vortrag des bekannten Antisemiten Artur Dinter am 21. Februar 1921, bei dem es zu massiven Zwischenrufen kam. In der Folge wurde das Gerücht gestreut, die Firmeninhaber der Korbmöbelfabrik Forchheimer hätten ihre Arbeiter gezielt zu diesen Störungen angestiftet, ihnen Anweisungen erteilt und sie für ihr Vorgehen bezahlt.[27] Obwohl die rechtliche Auseinandersetzung anschließend zwischen dem Betriebsrat der Firma „N. Forchheimer“ und dem Vorsitzenden des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes wegen des gegenseitigen Vorwurfs der Beleidigung bzw. „Ehrenkränkung“ ausgetragen wurde[28], nutzten antisemitische und völkische Kreise die Vorfälle propagandistisch. Im Rahmen der „Dolchstoßlegende“[29] wurde in Zeitungen das Bild einer jüdisch-sozialistischen Verschwörung gezeichnet. In einem Artikel der Coburger Zeitung etwa hieß es anonym: „Nach deren Berichten [von völkischen Zeitungen, Anm.d.V.] ist schon häufig die jüdische Bezahlung für solche ´Sprengung´ nachgewiesen. Ein unbefangener Beobachter […] wird daher auch den Verdacht nicht loswerden, daß ein ´System´ dahinter steckt. […] Unter diesen Umständen darf sich […] niemand [gemeint sind die anwesenden Arbeiter, Anm.d.V.] beleidigt fühlen, wenn man ihn als ´Judenschutztruppler´ bezeichnet […].“[30]
Solche öffentlichen Zuschreibungen zielten darauf ab, jüdische Unternehmer wie die Familie Forchheimer als Feinde der „nationalen Sache“ zu diffamieren und sie gesellschaftlich sowie wirtschaftlich zu isolieren.
NS-Zeit
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte auch für Max Forchheimer und seine Familie Konsequenzen. Trotz wachsender staatlicher Repressalien und einer zunehmend schwierigen wirtschaftlichen Lage erwirtschaftete die Firma „N. Forchheimer & Co.“ in den Jahren 1936 bis 1938 stabile Umsätze von 72.000 RM, 73.000 RM und 75.000 RM.[31] Im Alltag war die Familie jedoch immer stärkeren antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Besonders betroffen waren die Kinder Ruth und Robert, die in der Schule mit Spott, Beschimpfungen, Ausgrenzung und sogar körperlichen Angriffen, etwa durch Steinwürfe, konfrontiert waren.[32]
Mit der Einführung der Nürnberger Gesetze 1935 erreichte die Diskriminierung einen neuen Höhepunkt. Diese Gesetze definierten Juden rechtlich als "Staatsangehörige zweiten Ranges" und schufen die Grundlage für weitere antijüdische Maßnahmen.[33] Jüdische Schüler durften zwar zunächst weiterhin öffentliche Schulen besuchen, jedoch wurden sie durch zunehmende Schikanen, gesetzliche Einschränkungen und die Isolation von der Mehrheitsgesellschaft faktisch aus dem Bildungssystem gedrängt. In vielen Fällen kam es erst nach der Reichspogromnacht 1938 zu ihrem vollständigen Ausschluss aus den öffentlichen Schulen.[34] Ruth und Robert waren bereits nach der Einführung der Nürnberger Rassegesetze davon betroffen und mussten die öffentliche Schule verlassen. Sie fanden vorübergehend Aufnahme in der Privatschule des jüdischen Predigers Hermann Hirsch (Öffnet in einem neuen Tab). Noch vor der Reichspogromnacht 1938 schickten Max und Helen Forchheimer ihre Kinder auf eine amerikanische Schule in Berlin.[35]
Mit dem Jahreswechsel 1937/1938 verschärfte sich der Druck auf jüdische Unternehmer durch die Reichsregierung und städtischen Behörden massiv. Am 26. April 1938 erließen Hermann Göring, Beauftragter für den Vierjahresplan, und das Reichsministerium des Innern die sogenannte „Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“. Sie bildete die Grundlage für eine systematische Erfassung und anschließende Enteignung jüdischen Eigentums im Deutschen Reich.[36] In einem Schreiben vom 16. Mai 1938 forderte der Kreiswirtschaftsberater im Gau Bayerische Ostmark (Kreis Coburg) den Oberbürgermeister der Stadt Coburg auf, ihm sämtliche Arisierungspläne im Stadtgebiet zu übermitteln. Wörtlich hieß es: „alle Arisierungspläne im Kreisgebiet Coburg […] mir mitzuteilen […].Das Ziel aller zuständigen Stellen muß die raschmöglichste und planmäßige Ausschaltung der Juden in der Wirtschaft des Gaues Bayerische Ostmark sein […].“[37] In Umsetzung der Dritten Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. Juni 1938, die eine Registrierung jüdischer Gewerbebetriebe vorschrieb, erstellte die Gewerbeabteilung des Coburger Polizeiamts eine entsprechende Liste. Unter dem zunehmenden gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Zwang sah sich Max Forchheimer gezwungen, sein Unternehmen aufzugeben.[38]
Er trat in Verhandlungen mit dem Stuttgarter Möbelfabrikanten Wilhelm Knoll. Aufgrund der beachtlichen Betriebsgröße (rund100 Beschäftigte) und den Exportbilanzen der Firma „N. Forchheimer & Co.“ sollte eine Auflösung des Unternehmens vermieden und eine „Arisierung“ durchgeführt werden.[39] Mit dem abgeschlossenen Kaufvertrag im August 1938, der gleichzeitig die Abmeldung des Unternehmens bedeutete, ging der gesamte Firmenbesitz in den Besitz von Wilhelm Knoll über. Der Kaufpreis belief sich auf 115.668,35 RM - weniger als dein Drittel des Realwertes. Allein die Grundstücke und Betriebsgebäude in der Bahnhofstraße 31 und Kanalstraße 10 waren vom Coburger Finanzamt mit 118.000 RM veranschlagt worden. Der tatsächliche Verkaufswert lag bei knapp 60.000 RM und wurde vom Coburger Oberbürgermeister als „äußerst niedrig“ angesehen.[40] Damit war Max Forchheimers wirtschaftliche Existenz bereits vor der eskalierenden antijüdischen Gewalt im Zuge der Novemberpogrome 1938 zerstört worden.[41]
Reichspogromnacht und Flucht
Den Anschlag des deutsch-polnischen Juden Herschel Grynszpan auf den Gesandtschaftsrat vom Rath am 7. November 1938 in Paris nutzte das NS-Regime, um reichsweit von langer Hand geplante Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung auszuüben. In Coburg kam es zu schwereren Misshandlungen von Einwohnern jüdischen Glaubens und jüdischen Geschäften.[42] Max Forchheimer entging diesen Gewalttaten, da er sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Geschäftsreise außerhalb des Deutschen Reiches, vermutlich in den Niederlanden, aufhielt. Dort erreichte ihn eine Nachricht seiner Frau Helen, die ihm in einer versteckten Botschaft, aus Furcht die Gestapo könnte das Schreiben kontrollieren, vor der Rückkehr warnte.[43] Max Forchheimer blieb daraufhin in Amsterdam, wo er bei seiner Schwägerin Irene und deren Ehemann Albert untertauchte.[44] Beide waren bereits nach der Machtübernahme Hitlers im Januar 1933 nach Amsterdam geflohen. Das Ehepaar und ihr 1933 in Amsterdam geborener Sohn überlebten den Holocaust.[45] Max und Helen Forchheimer sollten sich erst knapp ein Jahr später in den Vereinigten Staaten wiedersehen.[46]
Leben in die Vereinigten Staaten
Als Max Forchheimer am 24. November 1939 an Bord des Passagierschiffs „Statendam“ in Rotterdam ging und am 5. Dezember 1939 den Hafen von New York erreichte, konnte er seine Familie in Cleveland nach über einem Jahr der Trennung endlich wieder in die Arme schließen.[47] Der vormals erfolgreiche Unternehmer sah sich in der neuen Heimat zunächst gezwungen, einfache Gelegenheitsarbeiten als Flaschenwäscher und Nachtwächter zu übernehmen, bevor er eine Anstellung als Repräsentant einer Möbelfabrik fand.[48]
Am 25. Februar bzw. am 13. April 1943 erklärte das Deutsche Reich das Vermögen von Max und Helen Forchheimer für verlustig. Nach Abzug der Schätzungskosten eignete sich der NS-Staat einen Betrag von 16308, 19 RM an, darunter Wertpapiere im Wert von 9144,24 RM.[49]
Max Forchheimer erhielt im Februar 1945 die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten.[50] Er musste am 5. November 1964 den Tod seiner Frau Helen verkraften. Sie starb in Cleveland und wurde auf dem hiesigen Zion Memoiral Park Friedhof in Bedford Heights (Ohio) beigesetzt.[51] Am 25. September 1977 verstarb Max und wurde an der Seite seiner Ehefrau beerdigt.[52]
Quellen- und Literaturverzeichnis
[1] Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen.
[2] Stadtarchiv Gemünden am Main: Geburtsurkunde Forchheimer, Max, Adelsberg vom 18. Oktober 1884.
[3] Stadtarchiv Gemünden am Main: Geburtsurkunde Forchheimer, Jakob, Adelsberg vom 12. Juni 1876.
[4] Stadtarchiv Gemünden am Main: Geburtsurkunde Forchheimer, Nathan, Adelsberg vom 22. Juni 1880.
[5] Soundex Index to Entries into the St. Albans, Vermont, District through Canadian Pacific and Atlantic Ports, 1924-1952 (National Archives Microfilm Publication M1463 31), abgerufen unter: https://www.myheritage.de/research/collection-10942/vereinigte-staaten-grenzubergange-aus-kanada-1895-1956?itemId=2744333-&action=showRecord&recordTitle=Fromma+Frank#fullscreen (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 07.07.2025.
[6] StAL: EL 350 I Bü 27132, fol.12.
[7] Stadtarchiv Gemünden am Main: Geburtsurkunde Forchheimer, Dorchen, Adelsberg vom 7. März 1887.
[8] Stadtarchiv Gemünden am Main: Geburtsurkunde Forchheimer, Leo, Gemünden am Main vom 11. Dezember 1889.
[9] Schlumberger, Hans et Berger-Dittscheid, Cornelia: Adelsberg, in: Wolfgang Kraus et al. (Hrsg.): Mehr als Steine… . Synagogen-Gedenkband Bayern. Band III/1 Unterfranken, Lindenberg im Allgäu 2015, S.123-134, hier S.123.
[10] Ebd., S.130f.; Siehe auch: Ophir, Baruch Z. et Falk Wiesmann (Hrsg.): Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung, München, Wien 1979, S.248.
[11] Wirthmann, Bernd: Adelsberg 1008-2008. Geschichte(n) eines Dorfes und seiner Bewohner, Adelsberg 2008, S.152.
[12] Schwierz, Israel: Steinerne Zeugnisse jüdisches Lebens in Bayern. Eine Dokumentation, München 1988, S.31; Siehe auch: Schlumberger: Adelsberg, S.126-129.
[13] Ophir: Jüdischen Gemeinden, S.248.; Zum Israelitischen Friedhof Laudenbach siehe: Schwierz: Steinerne Zeugnisse, S.83f.; Siehe auch: Schlumberger, Hans et Berger-Dittscheid, Cornelia: Laudenbach, in: Wolfgang Kraus et al. (Hrsg.): Mehr als Steine… . Synagogen-Gedenkband Bayern. Band III/1 Unterfranken, Lindenberg im Allgäu 2015, S.234-256, hier S.247.
[14] Ophir: Jüdischen Gemeinden, S.247; Vgl. auch: Schlumberger: Adelsberg, S.130.
[15] Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen.
[16] Interview mit Jeffrey Krauß vom 7. Februar 2022: https://www.stadtgeschichte-coburg.de/blog/2022/06/21/zeitzeuginnen-nachfahren-juedischer-familien-aus-coburg-erzaehlen/ (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 14.02.2025.
[17] Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen.
[18] "Coburger Zeitung" vom 23.11.1910; Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Gewerbekarte der Firma N. Forchheimer & Co.
[19] "Coburger Zeitung“ vom 6. November 1919; Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Gewerbekarte der Firma N. Forchheimer & Co.
[20] "Münchner neueste Nachrichten“ vom 6. Juli 1922.; Vgl. auch: The National Archives in Washington, DC; Washington, DC, USA; Archivtitel: Naturalization Petition and Record Books For the U.S. District Court For the Northern District of Ohio, Eastern Division, Cleveland, 1907-1946; NAI: M1995; Titel des Aufzeichnungssatzes: Records of District Courts of the United States; Nummer des Aufzeichnungssatzes: 21.
[21] Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen.
[22] Jakob Kraemer, in Gedenkbuch der Stadt München (https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=14510 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 21.02.2025; Siehe auch: Frieda Kraemer, geb. Cornelius, in Gedenkbuch der Stadt München (https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=personenliste&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Bopferid%5D=12601&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Baction%5D=showopfer&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Bcontroller%5D=Archiv&cHash=31b3b8aaa771a3735b441547ae273ad9), letzter Zugriff: 21.02.2025.
[23] Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen.
[24] Ohio Department of Health, Bureau of Vital Statistics; Columbus, OH, USA; Index to Annual Deaths, 1958-2018.
[25] National Archives at St. Louis; St. Louis, Missouri; Draft Registration Cards For Ohio, 10/16/1940-03/31/1947; Aufzeichnungsgruppe: Records of the Selective Service System, 147; Archiv: 455.
[26] Zusammenfassung bei Fromm, Coburger Juden.
[27] Fromm; Hubert: Der Antisemitismus von 1919 bis 1942, in: Hubert Fromm (Hrsg.): Die Coburger Juden. Geduldet – Geächtet –Vernichtet, 3.Aufl., Coburg 2012, S.1-138, hier S.9-19, bes. S.16-18; Siehe auch: Wochenbericht Polizeiamt Coburg vom 4. Dezember 1920. Stadtarchiv Coburg: A 6586 fol.97; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 30. November 1920; Siehe auch: "Coburger Zeitung" vom 21. Februar 1921; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 9. März 1921; Zum DVSTB in Coburg siehe: Karl, Eva: „Coburg voran!“. Mechanismen der Macht – Herrschen und Leben in der „ersten nationalsozialistischen Stadt Deutschlands“, Regensburg 2025, S.99-102.
[28] „Coburger Zeitung“ vom 11. März 1921; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 4. Mai 1921; Siehe auch Fromm: Antisemitismus, S.18,380.
[29] Zur „Dolchstoßlegende“ siehe: Rosenthal, Jacob: „Die Ehre des jüdischen Soldaten“. Die Judenzählung im Ersten Weltkrieg und ihre Folgen (= Campus Judaica, 24), Frankfurt a.M., New York 2007, S.127-133; Siehe auch: Sammet, Rainer: „Dolchstoss“. Deutschland und die Auseinandersetzung mit der Niederlage im Ersten Weltkrieg (1918 – 1933), Berlin 2003, S.115-121; Siehe auch: Deist, Wilhelm: Der militärische Zusammenbruch des Kaiserreichs. Zur Realität der „Dolchstoßlegende“ in: Wilhelm Deist (Hrsg.): Militär, Staat und Gesellschaft. Studien zur preußisch-deutschen Militärgeschichte (= Beiträge zur Militärgeschichte, 34), München 1991, S.211-233; Der Sozialdemokratie waren vor allem die zunehmenden Streiks in der zweiten Kriegshälfte vorgeworfen worden, besonders jedoch aber der Aufstand im Januar 1918, siehe zum Aufstand: Neitzel, Sönke: Weltkrieg und Revolution 1914-1918/9 (=Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, 3), Berlin 2008, S.145f.
[30] „Coburger Zeitung“ vom 9. März 1921.
[31] Karl: „Coburg voran!“, S.612.
[32] Interview mit Renée Barnow, Melanie Kutnick, Rachel Rubin-Green und Evelin Haas vom 8. Februar 2022: https://www.stadtgeschichte-coburg.de/blog/2022/06/21/zeitzeuginnen-nachfahren-juedischer-familien-aus-coburg-erzaehlen/ (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 14.02.2025.
[33] RGBl 1935 I, S.1333f.,1146.
[34] Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung: Runderlass: „Schulunterricht an Juden“ vom 15. November 1938: „Nach der ruchlosen Mordtat von Paris kann es keinem deutschen Lehrer […] mehr zugemutet werden, an jüdische Schulkinder Unterricht zu erteilen. Auch versteht es sich von selbst, daß es für deutsche Schüler unerträglich ist, mit Juden in einem Klassenraum zu sitzen […]. [Ich] ordne daher mit sofortiger Wirkung an: Juden ist der Besuch deutscher Schulen nicht gestattet. Sie dürfen nur jüdische Schulen besuchen […].“ Text gedruckt bei: Walk, Joseph (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung, Karlsruhe 1981, S.256.
[35] Interview mit Renée Barnow et al. (wie Anm. 24).
[36] Karl: „Coburg voran!“, S.605f.; Siehe auch: Beauftragter für den Vierjahresplan und Reichsministerium des Innern: Anordnung: „Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden, vom 26. April 1938: „Jeder Jude […] hat sein gesamtes in- und ausländisches Vermögen anzumelden und zu bewerten […].“ Text gedruckt bei: Walk, Joseph (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung, Karlsruhe 1981, S.223; Siehe auch: RGBl 1938 I, S.414f.
[37] Der Kreiswirtschaftsberater im Gau Bayerische Ostmark Rehlein an den Oberbürgermeister der Stadt Coburg vom 16. Mai. 1938. Stadtarchiv Coburg: A 11291, fol.56.
[38] Stadtarchiv Coburg: A 11291, fol.4.10,21, 25-28; Siehe auch: Karl: „Coburg voran!“, S.606; Reichsministerium des Innern et al.: Verordnung: 3. VO zum Reichsbürgergesetz vom 14. Juni.1938: „Ein Gewerbebetrieb ist jüdisch, wenn der Inhaber Jude im Sinne § 5 der 1. Verordnung zum Reichsbürgergesetz ist. Der Gewerbebetrieb einer offenen Handels- oder Kommanditgesellschaft gilt als jüdisch, wenn ein oder mehrere persönlich haftende Gesellschafter Juden sind […]. Die jüdischen Gewerbebetriebe werden in ein Verzeichnis eingetragen.“ Text gedruckt bei: Walk, Joseph (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung, Karlsruhe 1981, S.229; Siehe auch: RGBl, 1938 I, S.627f.
[39] Karl: „Coburg voran!“, S.612; Siehe auch: „Bayerische Ostmark“ vom 14. Januar 1939: „Die jüdischen Geschäfte haben mit dem 1. Januar in Coburg aufgehört zu existieren. […] Nur in besonderen Fällen, wo das Unternehmen für die Verbraucherversorgung wichtig ist, kann es in arischen Besitz überführt werden (Arisierung). Das ist aber in Coburg nur in zwei Fällen erfolgt bzw. erfolgt noch. […] Arisiert wurde die Firma Forchheimer. Für die Arisierung wurde weiter die Hüte- und Mützengroßhandlung Karl Ehrlich (Öffnet in einem neuen Tab) vorgesehen.; Siehe hierzu auch Fromm: Antisemitismus, S.117.
[40] Karl: „Coburg voran!“, S.613; Siehe auch: Finanzamt Coburg, Mitteilung über Grundstücksveräußerung vom 28.Oktober.1938. Stadtarchiv Coburg: 10316, fol.38; Siehe auch: Oberbürgermeister an Finanzamt Coburg vom 22.November.1938. Stadtarchiv Coburg: 10316, fol.39; Siehe auch: Aktennotiz der Gewerbeabteilung des Polizeiamts Coburg vom 2. Dezember 1938. Stadtarchiv Coburg: A 11291, fol.58; Verzeichnis der jüdischen Gewerbebetriebe in Stadtkreis Coburg. Stadtarchiv Coburg: A 11291, fol. 26; Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Gewerbekarte der Firma N. Forchheimer & Co.
[41] Infolge der Reichspogromnacht wurde am 12. November 1938 die „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ erlassen. Diese entzog jüdischen Geschäftsleuten das Recht, ein Gewerbe zu betreiben. Jüdische Unternehmen mussten daher bis zum 31. Dezember 1938 schließen, siehe hierzu: RGBl. I 1938, S. 1580f.
[42] Fromm: Antisemitismus, S.95-102.
[43] Interview mit Jeffrey Krauß vom 7. Februar 2022 (wie Anm.9); Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen.
[44] United States Holocaust Memorial Museum: Max Amichai Heppner family collection. Carved upright wooden bench owned by Jakob Krämer and the Heppner family, abgerufen unter: https://portal.ehri-project.eu/units/us-005578-irn82553-irn3705 (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 26.02.2025.
[45] Muller, Elke: „Too Beautiful to last“. The lost art oft he Heppner-Krämer family, in: Julie-Marthe Cohen et Mara Lagerweij (Hrsg.): Dispossessed. Personal Stories of Nazi-Looted Jewish Cultural Property and Post-War Restitution, Amsterdam 2024, S.116-147, hier S.118,128,138.
[46] Interview mit Jeffrey Krauß vom 7. Februar 2022 (wie Anm.9).
[47] The National Archives in Washington, DC; Washington, DC, USA; Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957; Mikrofilm-Seriennummer oder NAID: T715; Titel der Aufzeichnungsgruppe (RG, Record Group): Records of the Immigration and Naturalization Service, 1787-2004; RG: 85.
[48] Interview mit Jeffrey Krauß vom 7. Februar 2022 (wie Anm.9); Siehe auch: The National Archives in Washington, DC; Washington, DC, USA; Archivtitel: Naturalization Petition and Record Books For the U.S. District Court For the Northern District of Ohio, Eastern Division, Cleveland, 1907-1946; NAI: M1995; Titel des Aufzeichnungssatzes: Records of District Courts of the United States; Nummer des Aufzeichnungssatzes: 21.
[49] Staatsarchiv Coburg: Finanzamt 248.
[50] National Archives and Records Administration (NARA); Washington, D.C.; Index Cards to Naturalization Petitions for the U.S. District Court for the Northern District of Ohio, Eastern Division, Cleveland, 1855-1967; Seriennummer des Mikrofilms: M1893; Mikrofilmrolle: 8.
[51] https://de.findagrave.com/memorial/190274976/max-forchheimer. (Öffnet in einem neuen Tab); Vgl. auch: Ohio Department of Health; Columbus, OH, USA; Ohio Deaths, 1908-1932, 1938-1944, and 1958-2007.
[52] https://de.findagrave.com/memorial/190274976/max-forchheimer (Öffnet in einem neuen Tab).
Patenschaft
Die Patenschaft über den Stolperstein von Max Forchheimer haben Angehörige der Familie Forchheimer übernommen.
