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Biographie
Helen Forchheimer kam am 21. Februar 1899 in Barkly East (Südafrika) zur Welt.[1] Ihr Vater Jakob Krämer wurde am 28. Dezember 1868 in Ichenhausen (Königreich Bayern)[2], ihre Mutter Frieda Krämer, geb. Cornelius, am 18. Januar 1874 in Rotenburg an der Fulda (Königreich Preußen) geboren.[3] Helen hatte eine Schwester:
- Irene Marianne (geboren am 11. März 1904 in München)[4]
Jugendjahre und die jüdische Gemeinde in München
Helen verbrachte die ersten fünf Jahre ihres Lebens in Südafrika, das zu dieser Zeit Teil des Britischen Empire war. Ihr Vater, Jakob Krämer, war dort gemeinsam mit seinem Schwager Julius Teilhaber der Firma „S. Seligmann & Co.“, die von Jakobs Onkel Sigmund Seligmann gegründet worden war. Das Unternehmen belieferte unter anderem Arbeiter in den örtlichen Diamanten- und Goldminen. Im Januar 1904 kehrte die Familie wieder ins Deutsche Reich zurück und ließ sich in München nieder.[5]
In München war seit Mitte des 18. Jahrhunderts wieder eine zunehmende Ansiedlung von Juden zu verzeichnen. Innerhalb von 150 Jahren stieg die Zahl der jüdischen Einwohner von 20 im Jahr 1750 auf 8739 im Jahr 1900 an. 1815 gründete sich offiziell die Jüdische Kultusgemeinde München. Nur ein Jahr später wurde ein erster Gemeindefriedhof angelegt. Nachdem die 1826 errichtete Synagoge baufällig geworden war, fand 1887 die Einweihung der neuen Religionsstätte in der damaligen Herzog-Max-Straße 7 statt.[6] Eine weitere Synagoge für den orthodoxen Ritus befand sich seit 1892 in der Herzog-Rudolf-Straße.[7] Ergänzt wurde das religiös-kulturelle Leben der Gemeinde durch zahlreiche weitere Einrichtungen, darunter ein Ritualbad (Mikwe), zwei rituelle Speisehäuser, fünf koschere Metzgereien, eine Israelitische Volksschule (seit 1867[8]) sowie die Cosman-Werner Bibliothek.[9] In diesem lebendigen jüdischen Umfeld wuchs Helen auf und besuchte wohl die hiesige Israelitische Schule.
Die Situation der Jüdischen Kultusgemeinde München verschlechterte sich nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg erheblich.[10] Die politische und militärische Führung versuchte, ihr Versagen durch Legendenbildung und Verschwörungstheorien zu kaschieren. Der Mythos, das unbesiegte deutsche Heer sei von „inneren Feinden“ – insbesondere von Sozialisten und Juden – verraten worden, fand in völkischen und rechtsextremem Kreisen große Verbreitung.[11] München entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem Zentrum des erstarkenden Antisemitismus. Mit dem „Völkischen Beobachter“ hatte das Zentralorgan der NSDAP seinen Sitz in der Stadt.[12]
Heirat und Umzug nach Coburg
Am 3. Juli 1922 heiratete Helen Krämer in München Max Forchheimer (Öffnet in einem neuen Tab).[13] Max war ebenfalls jüdischer Herkunft und wurde am 13. Oktober 1884 in Adelsberg (Königreich Bayern) geboren. Seine Eltern waren Ephraim Forchheimer, geboren am 9. August 1847 in Adelsberg (Königreich Bayern), und Regina Forchheimer, geb. Rachel, geboren am 23. Juni 1847.[14] Max Forchheimer war am 8. März 1919 nach Coburg gezogen und dort in die Firma „N. Forchheimer & Co.“, eingetreten, die sein Bruder Nathan bereits seit Oktober 1910 führte. Er übernahm die Position eines Gesellschafters.[15] Nach ihrer Hochzeit lebte das Ehepaar zunächst in der Bahnhofstraße 12, bevor es Mitte Dezember 1922 in die Bahnhofstraße 28 umzog. Dort wohnte die Familie bis zu ihrer Flucht aus Coburg.[16] Helen und Max hatten zwei Kinder: Ruth (Öffnet in einem neuen Tab), geboren am 8. Juli 1923[17], und Robert (Öffnet in einem neuen Tab), geboren am 6. Januar 1925.[18]
Wachsender Antisemitismus
Als Helen Forchheimer 1922 nach Coburg zog, hatte sich das Klima für Juden innerhalb der Stadt, ähnlich wie in München, deutlich verschlechtert. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges machten viele Coburger sie für die Niederlage und das daraus resultierende wirtschaftliche und politische Chaos verantwortlich. So waren es zunächst Flugblätter, Zeitungsartikel, Plakate und Vorträge, die ab 1919 gegen die vermeintlichen Schuldigen für die Misere hetzten. Zusammen mit dem frühen Aufstieg des Nationalsozialismus in der Vestestadt bildete dies die Basis für die späteren Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung. In einer ersten Stufe, welche nach der Machtübernahme der Coburger Nationalsozialisten im Jahr 1929 einsetzte, nahmen zunächst die Beschädigungen gegen jüdisches Eigentum und Körperverletzungen gegen einzelne jüdische Bürger massiv zu. Die Juden ihrerseits versuchten sich in dieser Phase mit Anzeigen und Gerichtsprozessen zur Wehr zu setzen. Gebracht hat dies allerdings nichts. Unter dem Eindruck dieser Entwicklung verließen viele Juden die Vestestadt, nachdem bis 1925 ein Anstieg der jüdischen Einwohnerzahlen zu verzeichnen war. Umfasste die jüdische Gemeinde 1925 noch 316 Personen, so sank deren Zahl bis 1933 auf 233 ab.[19]
Bereits in den frühen 1920er Jahren geriet auch die Firma „N. Forchheimer & Co“. ins Visier antisemitischer Angriffe. So erhob der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund 1920/21 den unbelegten Vorwurf, die Firmeninhaber würden Arbeiter bezahlen, um Sprengsätze zu legen oder nationalistische Veranstaltungen zu stören. Solche Anschuldigungen dienten der gezielten Verleumdung und waren Teil der antisemitischen Kampagnen jener Jahre.[20]
NS-Zeit
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte auch für Helen Forchheimer und ihre Familie tiefgreifende Konsequenzen. Zunächst äußerte sich die zunehmende Judenfeindlichkeit vor allem im Alltag sowie im schulischen Umfeld ihrer Kinder. Ruth und Robert erlebten in der Schule Beschimpfungen, Spott, Ausgrenzungen und wurden mit Steinen beworfen.[21] Helens Schwester Irene emigrierte mit ihrem Ehemann Albert Heppner nach Amsterdam. Als Helens Mutter Frieda Heppner im April 1933 starb, zog ihr Vater Jakob zu Irene und Albert nach Amsterdam.[22]
Mit der Einführung der Nürnberger Gesetze 1935 erreichte die Diskriminierung einen neuen Höhepunkt. Diese Gesetze definierten Juden rechtlich als "Staatsangehörige zweiten Ranges" und schufen die Grundlage für weitere antijüdische Maßnahmen.[23] Jüdische Schüler durften zwar zunächst weiterhin öffentliche Schulen besuchen, jedoch wurden sie durch zunehmende Schikanen, gesetzliche Einschränkungen und die Isolation von der Mehrheitsgesellschaft faktisch aus dem Bildungssystem gedrängt. In vielen Fällen kam es erst nach der Reichspogromnacht 1938 zu ihrem vollständigen Ausschluss aus den öffentlichen Schulen.[24] Ruth und Robert Forchheimer waren davon bereits nach Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze betroffen und mussten die öffentliche Schule verlassen. Vorübergehend konnten sie die Privatschule des jüdischen Predigers Hermann Hirsch (Öffnet in einem neuen Tab) besuchen. Noch vor den Novemberpogromen 1938 wechselten sie schließlich auf eine amerikanische Privatschule in Berlin – eine Entscheidung, die ihnen vorerst Schutz bot.[25]
Zum Jahreswechsel 1937/1938 intensivierten sich die Bestrebungen der Reichsregierung und der lokalen Behörden, jüdisches Eigentum durch „Arisierungen“ in „arische“ Hände" zu überführen. Unter diesem zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Druck sah sich Max Forchheimer gezwungen, sein Unternehmen zu verkaufen. Er trat in Verhandlungen mit dem Stuttgarter Möbelfabrikanten Wilhelm Knoll. Im August 1938 wurde der Verkauf abgeschlossen, was gleichzeitig die formale Abmeldung der Firma bedeutete.[26] Mit dem Übergang des Unternehmensvermögens an Knoll war die wirtschaftliche Existenz der Familie Forchheimer – noch vor der massiven Welle gesetzlich erzwungener Enteignungen nach der Reichspogromnacht – vollständig zerstört.[27]
Die Reichspogromnacht im November 1938 stellte eine neue Eskalationsstufe der antisemitischen Gewalt dar. Nachdem der in Paris lebende jüdische Jugendliche Herschel Grynszpan am 7. November 1938 ein Attentat auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath verübt hatte, nutzte das NS-Regime diesen Vorfall als Vorwand für eine reichsweit koordinierte Gewaltaktion gegen die jüdische Bevölkerung. Auch in Coburg kam es zu schweren Übergriffen, Misshandlungen sowie zur Zerstörung jüdischer Geschäfte.[28] Während dieser Ereignisse befand sich Max Forchheimer auf einer Geschäftsreise in die Niederlande. Helen gelang es, ihm eine Nachricht mit einer versteckten Warnung zu senden, sodass er nicht nach Deutschland zurückkehrte. Er blieb zunächst bei seiner Schwester Irene und deren Ehemann Albert Heppner in Amsterdam untergetaucht.[29] Max und Helen sollten sich erst knapp ein Jahr später wiedersehen.[30]
Flucht
Nach den traumatischen Erfahrungen der Reichspogromnacht fasste Helen Forchheimer den endgültigen Entschluss, ihre Familie aus dem nationalsozialistischen Machtbereich in Sicherheit zu bringen. Sie organisierte mit großer Entschlossenheit die notwenigen Ausreisepapiere für ihre Kinder Ruth und Robert. Da es ihr zunächst nicht möglich war, selbst zu emigrieren, musste Helen ihre beiden Kinder allein auf den Weg schicken. Im Spätherbst 1938 reisten Ruth und Robert mit dem Zug in die Niederlande, wo sie in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Rotterdam untergebracht wurden. Helen Forchheimer selbst konnte vermutlich im März 1939 nachkommen und ihre Kinder dort wieder in die Arme schließen. Nach kurzer Zeit wurde die Familie in ein weiteres Flüchtlingslager bei Amsterdam verlegt.[31] Dort erhielten sie Besuch von Helens Schwester Irene und deren Ehemann Albert Heppner, die ebenfalls in Amsterdam lebten. Max Forchheimer, der weiterhin im Untergrund bleiben musste, konnte seine Familie aus Sicherheitsgründen nicht treffen.[32]
Leben in die Vereinigten Staaten
Helen Forchheimer bemühte sich nachdrücklich um eine Ausreise in die Vereinigten Staaten. Dabei erwies sich ihr Geburtsort, Barkly East in Südafrika, als ein entscheidender Vorteil. In den 1930er Jahren verfolgte die Vereinigten Staaten eine restriktive Einwanderungspolitik. Das sogenannte Quoten-System erlaubte jährlich nur eine begrenzte Zahl von Einreisen aus bestimmten Herkunftsländern. Da viele jüdische Familien aus dem Deutschen Reich Zuflucht in den USA suchten, war die Einwanderung für deutsche Juden erheblich erschwert. Dank ihres südafrikanischen Geburtsorts fiel Helen jedoch unter das südafrikanische Länderkontingent, das weniger stark belastet war. Dies beschleunigte das Verfahren und ermöglichte der Familie eine schnellere Ausreise.[33] Der Familie von Helens Schwester Irene mit Ehemann Albert und Sohn Max sowie ihrem Vater Jakob Krämer gelang die Ausreise nicht. Während Irene, Albert und Max den Holocaust überlebten, wurde Jakob Krämer vermutlich am 13. März 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet.[34]
Am 23. August 1939 bestiegen Helen, Ruth und Robert das deutsche Passagierschiff „Bremen“ in Southampton (Großbritannien) mit dem Zielhafen New York. Während der Überfahrt ereignete sich ein Vorfall, den Max Forchheimer später gegenüber seinen Kindern und Enkeln als „Wunder“ bezeichnete.[35] Ursprünglich war der deutsche Überfall auf Polen für den 26. August geplant. Aus politischen Gründen wurde der Angriff jedoch kurzfristig verschoben.[36] Aufgrund der angespannten Lage erhielt der Kapitän der Bremen die Anweisung, die Reise abzubrechen und stattdessen einen deutschen Hafen anzulaufen – was für Helen und ihre Kinder in einem solchen Fall möglicherweise das Todesurteil bedeutet hätte. Doch aus nicht näher bekannten Gründen ignorierte der Kapitän die Order und setzte die Fahrt nach New York fort.[37]
Die „Bremen“ erreichte die Großstadt an der Ostküste am 28. August 1939, nur drei Tage vor Ausbruch des Krieges.[38] Etwa zwei Wochen später, im September 1939, erklärte das Deutsche Reich die Staatsbürgerschaft von Max, Helen, Ruth und Robert für verlustig.[39]
Helen blieb mit ihren Kindern nur kurze Zeit in New York. Ende 1939 zog die Familie nach Cleveland, Ohio. Am 24. November 1939 bestieg Max in Rotterdam das niederländische Schiff Statendam und erreichte am 5. Dezember 1939 den Hafen von New York. In Cleveland kam es dann – nach mehr als einem Jahr der Trennung – zur lang ersehnten Wiedervereinigung mit seiner Familie.[40]
Am 25. Februar bzw. am 13. April 1943 erklärte das Deutsche Reich das Vermögen von Helen und Max Forchheimer offiziell für „verfallen“. Der Staat eignete sich dabei nach Abzug der Schätzungskosten Vermögenswerte in Höhe von 16308, 19 RM, darunter Wertpapiere im Umfang von 9144,24 RM, an.[41]
Am 26. Januar 1945 erhielt Helen Forchheimer die amerikanische Staatsbürgerschaft.[42] Sie verstarb am 5. November 1964 in Cleveland, Ohio, und wurde auf dem hiesigen Zion Memoiral Park Friedhof in Bedford Heights beigesetzt.[43]
Quellen- und Literaturverzeichnis
[1] Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen.
[2] Jakob Kraemer, in Gedenkbuch der Stadt München (https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=14510 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 21.02.2025.
[3] Frieda Kraemer, geb. Cornelius, in Gedenkbuch der Stadt München (https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=personenliste&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Bopferid%5D=12601&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Baction%5D=showopfer&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Bcontroller%5D=Archiv&cHash=31b3b8aaa771a3735b441547ae273ad9 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 21.02.2025.
[4] Ebd.
[5] United States Holocaust Memorial Museum: Max Amichai Heppner family collection. Carved upright wooden bench owned by Jakob Krämer and the Heppner family, abgerufen unter: (https://portal.ehri-project.eu/units/us-005578-irn82553-irn3705 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 21.02.2025; Siehe auch: Frieda Kraemer, geb. Cornelius, in Gedenkbuch der Stadt München (https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=personenliste&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Bopferid%5D=12601&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Baction%5D=showopfer&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Bcontroller%5D=Archiv&cHash=31b3b8aaa771a3735b441547ae273ad9 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 21.02.2025.
[6] Schwierz, Israel: Steinerne Zeugnisse jüdisches Lebens in Bayern. Eine Dokumentation, München 1988, S.307-316, hier S.308; Siehe auch: Hager, Angela et Frank Purrmann: München, in: Wolfgang Kraus, Berndt Hamm et Meier Schwarz (Hrsg.): Mehr als Steine… . Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd.1 Oberfranken, Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern et Schwaben, Lindenberg im Allgäu 2007, S.360-385, hier bes. 360-372; Siehe auch: „Der bayerische Volksfreund" vom 25.April 1826; Siehe auch. „Allgemeine Zeitung des Judentums“ vom 29. September 1887; Siehe auch: „Allgemeine Zeitung des Judentums“ vom 2. Mai 1876.
[7] Schwierz, Israel: Steinerne Zeugnisse, S.308; Siehe auch: Beilage zu Nr.25 des „Israelit“ vom 28. März 1892.
[8] „Die hiesige israelitische Kultusgemeinde beabsichtigt mit dem nächsten Schuljahre […] eine Gemeindeschule zu errichten, worin der Jugend beiderlei Geschlechts vom sechsten bis zum vierzehnten Lebensjahr sowohl der Religions- als auch der bürgerliche Unterricht ertheilt werden soll.“ Siehe hierzu: Beilage zu Nr.26 des „Israelit“ vom 26. Juni 1867.
[9] Schwierz, Israel: Steinerne Zeugnisse, S.309f.
[10] Ophir, Baruch Z. et Falk Wiesmann (Hrsg.): Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung, München, Wien 1979, S.33-35.
[11] Rosenthal, Jacob: „Die Ehre des jüdischen Soldaten“. Die Judenzählung im Ersten Weltkrieg und ihre Folgen (= Campus Judaica, 24), Frankfurt a.M., New York 2007, S.127-134; Siehe auch: Deist, Wilhelm: Der militärische Zusammenbruch des Kaiserreichs. Zur Realität der „Dolchstoßlegende“ in: Wilhelm Deist (Hrsg.): Militär, Staat und Gesellschaft. Studien zur preußisch-deutschen Militärgeschichte (= Beiträge zur Militärgeschichte, 34), München 1991, S.211-233; Siehe auch: Sammet, Rainer: „Dolchstoss“. Deutschland und die Auseinandersetzung mit der Niederlage im Ersten Weltkrieg (1918 – 1933), Berlin 2003.
[12] Ophir: Jüdischen Gemeinden, S.34.
[13] „Münchner neueste Nachrichten“ vom 6. Juli 1922; Siehe auch: The National Archives in Washington, DC; Washington, DC, USA; Archivtitel: Naturalization Petition and Record Books For the U.S. District Court For the Northern District of Ohio, Eastern Division, Cleveland, 1907-1946; NAI: M1995; Titel des Aufzeichnungssatzes: Records of District Courts of the United States; Nummer des Aufzeichnungssatzes: 21.
[14] Stadtarchiv Gemünden am Main: Geburtsurkunde Forchheimer, Max, Adelsberg vom 18. Oktober 1884.
[15] Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen; Siehe auch: "Coburger Zeitung" vom 23.11.1910; Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Gewerbekarte der Firma N. Forchheimer & Co.; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 6. November 1919.
[16] Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen.
[17] Ohio Department of Health, Bureau of Vital Statistics; Columbus, OH, USA; Index to Annual Deaths, 1958-2018.
[18] National Archives at St. Louis; St. Louis, Missouri; Draft Registration Cards For Ohio, 10/16/1940-03/31/1947; Aufzeichnungsgruppe: Records of the Selective Service System, 147; Archiv: 455.
[19] Zusammenfassung bei Fromm, Coburger Juden.
[20] Fromm; Hubert: Der Antisemitismus von 1919 bis 1942, in: Hubert Fromm (Hrsg.): Die Coburger Juden. Geduldet – Geächtet –Vernichtet, 3.Aufl., Coburg 2012, S.1-138, hier S.9-19, bes. S.16-18; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 30. November 1920; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 21. Februar 1921; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 9. März 1921; Zum DVSTB in Coburg siehe: Karl, Eva: „Coburg voran!“. Mechanismen der Macht – Herrschen und Leben in der „ersten nationalsozialistischen Stadt Deutschlands“, Regensburg 2025, S.99-102.
[21] Interview mit Renée Barnow, Melanie Kutnick, Rachel Rubin-Green und Evelin Haas vom 8. Februar 2022, abgerufen unter: (https://www.stadtgeschichte-coburg.de/blog/2022/06/21/zeitzeuginnen-nachfahren-juedischer-familien-aus-coburg-erzaehlen/ (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 14.02.2025.
[22] Muller, Elke: „Too Beautiful to last“. The lost art oft he Heppner-Krämer family, in: Julie-Marthe Cohen et Mara Lagerweij (Hrsg.): Dispossessed. Personal Stories of Nazi-Looted Jewish Cultural Property and Post-War Restitution, Amsterdam 2024, S.116-147, hier S.118,122; Siehe auch: Frieda Kraemer, geb. Cornelius, in Gedenkbuch der Stadt München (https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=personenliste&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Bopferid%5D=12601&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Baction%5D=showopfer&tx_mucstadtarchiv_stadtarchivkey%5Bcontroller%5D=Archiv&cHash=31b3b8aaa771a3735b441547ae273ad9 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 21.02.2025.
[23] RGBl I, S.1333f.,1146.
[24] Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung: Runderlass: „Schulunterricht an Juden“ vom 15. November 1938: „Nach der ruchlosen Mordtat von Paris kann es keinem deutschen Lehrer […] mehr zugemutet werden, an jüdische Schulkinder Unterricht zu erteilen. Auch versteht es sich von selbst, daß es für deutsche Schüler unerträglich ist, mit Juden in einem Klassenraum zu sitzen […]. [Ich] ordne daher mit sofortiger Wirkung an: Juden ist der Besuch deutscher Schulen nicht gestattet. Sie dürfen nur jüdische Schulen besuchen […].“ Text gedruckt bei: Walk, Joseph (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung, Karlsruhe 1981, S.256.
[25] Interview mit Renée Barnow et al. (wie Anm. 21).
[26] Karl: „Coburg voran!“, S.612; Siehe auch: „Bayerische Ostmark" vom 14.Januar 1939: „Die jüdischen Geschäfte haben mit dem 1. Januar in Coburg aufgehört zu existieren. […] Nur in besonderen Fällen, wo das Unternehmen für die Verbraucherversorgung wichtig ist, kann es in arischen Besitz überführt werden (Arisierung). Das ist aber in Coburg nur in zwei Fällen erfolgt bzw. erfolgt noch. […] Arisiert wurde die Firma Forchheimer. Für die Arisierung wurde weiter die Hüte- und Mützengroßhandlung Karl Ehrlich vorgesehen.; Siehe hierzu auch: Fromm: Antisemitismus, S.117.
[27] Infolge der Reichspogromnacht wurde am 12. November 1938 die „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ erlassen. Diese entzog jüdischen Geschäftsleuten das Recht, ein Gewerbe zu betreiben. Jüdische Unternehmen mussten daher bis zum 31. Dezember 1938 schließen, siehe hierzu: RGBl. I 1938, S. 1902.
[28] Fromm: Antisemitismus, S.95-102.
[29] United States Holocaust Memorial Museum: Max Amichai Heppner family collection. Carved upright wooden bench owned by Jakob Krämer and the Heppner family, abgerufen unter: (https://portal.ehri-project.eu/units/us-005578-irn82553-irn3705 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 26.02.2025.
[30] Interview mit Jeffrey Krauß vom 7. Februar 2022: (https://www.stadtgeschichte-coburg.de/blog/2022/06/21/zeitzeuginnen-nachfahren-juedischer-familien-aus-coburg-erzaehlen/ (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 14.02.2025.
[31] Interview mit Jeffrey Krauß vom 7. Februar 2022 (wie Anm.28); Siehe auch: Interview mit Renée Barnow et al. (wie Anm. 21); Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Forchheimer, Max und Helen; Siehe auch: United States Holocaust Memorial Museum: Max Amichai Heppner family collection. Carved upright wooden bench owned by Jakob Krämer and the Heppner family, abgerufen unter: (https://portal.ehri-project.eu/units/us-005578-irn82553-irn3705 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 26.02.2025.
[32] United States Holocaust Memorial Museum: Max Amichai Heppner family collection. Carved upright wooden bench owned by Jakob Krämer and the Heppner family, abgerufen unter: (https://portal.ehri-project.eu/units/us-005578-irn82553-irn3705 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 26.02.2025.
[33] Interview mit Jeffrey Krauß vom 7. Februar 2022 (wie Anm.28); Siehe auch: United States Holocaust Memorial Museum: Max Amichai Heppner family collection. Carved upright wooden bench owned by Jakob Krämer and the Heppner family, abgerufen unter: (https://portal.ehri-project.eu/units/us-005578-irn82553-irn3705 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 21.02.2025.
[34] Muller: „Too beautiful“, S.125,136; Siehe auch: Alphabetische Inhaftierungsliste des Sammel- und Durchgangslager Westerbork, abgerufen unter: (https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5150472 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 26.02.2025.
[35] Interview mit Renée Barnow et al. (wie Anm. 21). Zitat: Ebd.
[36] Watt, Donald Cameron: How War Came. The Immediate Origins of the Second World War. 1938-1939, New York 1989, S.479; Verzögernde Gründen waren unter anderem die fehlende Kriegsbereitschaft Italiens sowie der britisch-polnische Beistandsvertrag vom 25. August 1939.
[37] Interview mit Renée Barnow et al. (wie Anm. 21).
[38] The National Archives in Washington, DC; Washington, DC, USA; Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957; Mikrofilm-Seriennummer oder NAID: T715; Titel der Aufzeichnungsgruppe (RG, Record Group): Records of the Immigration and Naturalization Service, 1787-2004; RG: 85.
[39] „Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger“ vom 11. September 1939.
[40] The National Archives in Washington, DC; Washington, DC, USA; Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957; Mikrofilm-Seriennummer oder NAID: T715; Titel der Aufzeichnungsgruppe (RG, Record Group): Records of the Immigration and Naturalization Service, 1787-2004; RG: 85.
[41] Staatsarchiv Coburg: Finanzamt 248.
[42] National Archives and Records Administration (NARA); Washington, D.C.; Index Cards to Naturalization Petitions for the U.S. District Court for the Northern District of Ohio, Eastern Division, Cleveland, 1855-1967; Seriennummer des Mikrofilms: M1893; Mikrofilmrolle: 8.
[43] https://de.findagrave.com/memorial/190274976/max-forchheimer (Öffnet in einem neuen Tab); Siehe auch: Ohio Department of Health; Columbus, OH, USA; Ohio Deaths, 1908-1932, 1938-1944, and 1958-2007.
Patenschaft
Die Patenschaft über den Stolperstein von Helen Forchheimer haben Angehörige der Familie Forchheimer übernommen.
