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Biographie
Martin Mannheimer kam am 5. Mai 1898 in Suhl (Königreich Preußen) zur Welt. [1] Sein Vater Wilhelm Mannheimer wurde am 29. Januar 1873 in Suhl, seine Mutter Nathalie Mannheimer, geb. Kaufmann, am 19. April 1875 in Kleineicholzheim (Großherzogtum Baden) geboren.[2] Martin hatte zwei Geschwister:
- Sophie Mannheimer (geboren am 30. Juni 1902 in Suhl)[3]
- Schoshana Rose (geboren am 31. Dezember 1900 in Suhl)[4]
Leben in Suhl
Eine erste jüdische Gemeinde in Suhl bestand vermutlich bereits im Mittelalter. Eine genaue Datierung ist nicht mehr möglich, da die städtischen Annalen durch Brände in den Jahren 1509 und 1590 vernichtet wurden.[5] Mitte des 16. Jahrhunderts lässt sich jedoch die Existenz einer kleinen jüdischen Gemeinschaft vermuten, da eine sogenannte „Judengasse“ als möglicher Wohnbereich überliefert ist. 1555 wurde der „Judenschutz“ aufgehoben und 1563 endete die Existenz der ersten jüdischen Gemeinde in Suhl. Die städtischen Statuen untersagten fortan die Niederlassung jüdischer Familien – ein Verbot, das bis zur Aufhebung 1848 Bestand hatte.[6]
Im 19. Jahrhundert zogen wieder Juden nach Suhl. Sie gehörten der 1856 gegründeten „Synagogengemeinde Heinrichs mit Suhl“ an. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und der zunehmenden Industrialisierung verlagerte sich der Schwerpunkt der Gemeinde in die Stadt Suhl. 1871 wurde die Gemeinde in „Synagogengemeinde Suhl mit Heinrichs“ umbenannt, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen.[7] Die Gemeinde verfügte über eine Synagoge, die 1906 feierlich eingeweiht wurde, sowie über eine jüdische Schule und einen Friedhof.[8] Um 1905 zählte sie etwa 150 Mitglieder.[9]
Umzug nach Coburg
Wilhelm Mannheimer zog Anfang Oktober 1910 gemeinsam mit seiner Frau und den drei Kindern nach Coburg. Die Familie erwarb das Wohnhaus in der Heiligkreuzstraße 22, in dem auch die Pferdehandlung „Wilhelm Mannheimer“ untergebracht war. Das Unternehmen wurde am 15. November desselben Jahres in das Handelsregister eingetragen.[10] In Coburg hatte sich kurz nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches am 18. Januar 1871 infolge des Zuzugs vieler jüdischen Familien eine jüdische Gemeinde gegründet.[11] Am 23. April 1873 verlieh Herzog Ernst II. der „israelitischen Cultusgemeinde in Coburg“ die Rechte einer juristischen Persönlichkeit.[12] Im August 1873 bewilligte der Magistrat der Stadt die Überlassung der Nikolauskapelle für die „Israeltischen Cultusgemeinde“ zur Religionsausübung.[13] Die feierliche Einweihung der neubegründeten Synagoge erfolgte am 20 September 1873.[14] Oktober selben Jahres erwarb die Kultusgemeinde nach mehrjährigen Verhandlungen ebenfalls ein Grundstück zur Anlegung eines Friedhofs, womit die religiösen Anforderungen erfüllt wurden.[15] Während des Ersten Weltkrieges zeigte sein Vater Wilhelm Mannheimer seinen Patriotismus durch mehrere großzügige Spenden an das Rote Kreuz[16] und an hilfsbedürftige Reservistenfrauen.[17]
Wachsender Antisemitismus
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges hatte sich das Leben für Juden in Coburg fast schlagartig geändert. Viele Coburger machten sie für die Niederlage und das daraus resultierende wirtschaftliche und politische Chaos verantwortlich. So waren es zunächst Flugblätter, Zeitungsartikel, Plakate und Vorträge, die ab 1919 gegen die vermeintlichen Schuldigen für die Misere hetzten. Zusammen mit dem frühen Aufstieg des Nationalsozialismus in der Vestestadt bildete dies die Basis für die späteren Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung. In einer ersten Stufe, welche nach der Machtübernahme der Coburger Nationalsozialisten durch die erfolgreiche Stadtratswahl im Jahr 1929 einsetzte, nahmen zunächst die Beschädigungen gegen jüdisches Eigentum und Körperverletzungen gegen einzelne jüdische Bürger massiv zu. Die Juden ihrerseits versuchten sich in dieser Phase mit Anzeigen und Gerichtsprozessen zur Wehr zu setzen. Gebracht hat dies allerdings nichts. Unter dem Eindruck dieser Entwicklung verließen viele Juden die Vestestadt, nachdem bis 1925 ein Anstieg der jüdischen Einwohnerzahlen zu verzeichnen war. Umfasste die jüdische Gemeinde 1925 noch 316 Personen, so sank deren Zahl bis 1933 auf 233 ab.[18]
Seit Ende der 1920er Jahre gingen beim Coburger Polizeiamt mehrere Strafanzeigen gegen Martin Mannheimer ein, die ihm die Ausübung seines Pferdehandels am Sonntag vorwarfen. In der Folge sah sich Martin Mannheimer regelmäßigen, schikanösen Kontrollen durch die städtische Polizei ausgesetzt – zunächst im Abstand von drei, später von sechs Monaten.[19] Die sich verschärfende judenfeindliche Stimmung in der Stadt sowie die wirtschaftlich schwierige Lage, dürften Martin und seine Eltern stark belastet haben. Nach Beendigung seiner Schulzeit begann Martin Mannheimer eine kaufmännische Lehre, die er erfolgreich abschloss. 1920 erhielt er Prokura in der Pferdehandlung seines Vaters Wilhelm Mannheimer.[20] Bis dessen Tod im Jahr 1926 war in diesem Unternehmen tätig und übernahm anschließend die Geschäftsleitung.[21]
NS-Zeit
Nach der Machtübernahme Hitlers am 30. Januar 1933 gingen die Nationalsozialisten in Coburg energisch gegen „Feinden der Bewegung“ vor. Politische Gegner aber auch Juden wurden verhaftet. Zwischen dem 9.März und bis zum 24.April kam es zu 184 Festnahmen. Über 80 Personen kamen in die sogenannte „Prügelstube“ (in der alten Herberge), wo NS-Angehörige sie schwer misshandelten. Im März 1933 wurde auch Martin Mannheimer von Mitgliedern der SA, die zu „Not-Polizisten“ von der Stadt ernannt und als Unterstützung für die reguläre Stadtpolizei eingesetzt worden waren, festgenommen und in sogenannte Schutzhaft genommen.[22] Diese Schutzhaft diente nicht dem Schutz, sondern war ein willkürliches und repressives Instrument zur Verfolgung von Juden und politischen Gegnern, ohne jede rechtliche Grundlage. Sie bildete die Voraussetzung für die systematische Verfolgung im nationalsozialistischen Terrorregime, die später in der Errichtung von Konzentrationslagern und der industrialisierten Vernichtung gipfelte. Besonders gefährdet waren Juden, die öffentlich bekannt, wirtschaftlich erfolgreich oder gesellschaftlich engagiert waren. Martin Mannheimer wurde in der „Prügelstube“ in der Rosengasse festgehalten.[23] Dort wurde er in der Nacht vom 25. auf den 26. März so brutal ausgepeitscht, dass er sein rechtes Bein nicht mehr belasten konnte. Er erlitt schwere psychische Folgeschäden, einschließlich Depressionen und Suizidgedanken und suchte ärztliche Hilfe im Landkranken Coburg auf.[24] Nur wenige Tage später riefen die Nationalsozialisten zum Boykott seiner Pferdehandlung auf.[25] Wie sehr diese physische und psychische Gewalt Martin zusetzte, zeigt ein verzweifelter Brief an seine Schwester:
„Lange Zeit halte ich den Zustand nicht mehr aus. Meine Nerven, die schon länger angegriffen waren, sind auf dem Hund. Was habe ich nur verbrochen, dass ich und unsere ganze Familie auf einmal so vom Schicksal zertrümmert werden. Ist es die Schuld unserer Eltern & Großeltern, dass sie sich von dem sogenannten auserwählten Volk nicht lossagen konnten, mit dem wir gedanklich & auch persönlich gar nichts mehr zu tun hatten oder war es unser eigener Mangel an Initiative, den Mut nicht zu finden, uns loszusagen. Nach unserer ganzen Erziehung & unserer ganzen Einstellung der Umwelt gegenüber & alle, die uns gekannt haben & noch persönlich kennen, wissen, dass wir an unserem Deutschland genauso hängen & unsere Heimat genauso lieben, wie unsere Freunde, die auch bisher uns anerkannt haben. Und nun soll alles vorbei sein. Ich bin verzweifelt. Gibt es denn niemand mehr, der an uns glaubt.“[26]
Trotz allem bemühte sich Martin Mannheimer um ein normales Leben. Am 29. Oktober 1934 heiratete er in Bamberg die 13 Jahre jüngere Zensi Reichmannsdorfer (Öffnet in einem neuen Tab) aus Trabelsdorf.[27] Die Ehe blieb kinderlos.
Die Lebensumstände verschlechterten sich weiter. 1935 untersagte die Stadt Coburg eigenmächtig den jüdischen Viehhandel – ein Verbot, das zwar nach Einspruch des bayerischen Wirtschaftsministeriums aufgehoben wurde, aber durch behördliche Schikanen dennoch durchgesetzt wurde.[28] Mit der „Verordnung über den Handel mit Vieh“ vom 25. Januar 1937 kam es faktisch zu einem Berufsverbot für jüdische Viehhändler. Eine Zulassung sollte „im Fall der persönlichen und sachlichen Eignung des Betriebsinhabers“ gewährt werden. Gleichzeitig könnte einem Viehhandelsbetrieb, dessen Eigentümer nicht über die genannten Eignungen verfügte, die Zulassung bis zum 31. Dezember 1937 entzogen werden.[29] In einem Schreiben des Viehwirtschaftsverbandes Bayern an den Oberbürgermeister der Stadt Coburg vom 30. Dezember 1937 widerrief dieser Martin Mannheimers Zulassung. Als Gründe führte er „sachliche Unzuverlässigkeit des Betriebsinhabers“ an.[30] Martin Mannheimer klagte beim Schiedsgericht und konnte somit Schließung des Betriebes vorläufig vermeiden. Die schikanösen Kontrollen wurden fortgesetzt.[31]
Nach der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 verschärfte sich die Lage dramatisch. Mit den Verordnungen „zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ vom 12. November 1938 sowie „über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ vom 3. Dezember 1938 wurde Juden die Gewerbeausübung und der Besitz gesetzlich entzogen.[32] Martin Mannheimer wurde erneut in „Schutzhaft“ genommen. Die Gestapo informierte Zensi Mannheimer, ihr Mann werde erst freigelassen, wenn Haus und Geschäft verkauft sowie Ausreispapiere eingeholt werden würden.[33] Nach der Zusage wurde Martin Mannheimer kurz vor Weihnachten entlassen. Ein Großteil des Erlöses landete auf einem Speerkonto, jedoch erhielten Martin und Zensi Mannheimer 5.000 RM zur freien Verfügung.[34] Am 2. Januar 1939 erfolgte schließlich die Abmeldung der Pferdehandlung „Wilhelm Mannheimer“.[35]
Flucht und Emigration in die Vereinigten Staaten
Die Lebensgrundlage von Martin und Zensi war durch die nationalsozialistische Verfolgung endgültig zerstört wurden. Nach den traumatisierenden Ereignissen während und nach der Reichspogromnacht floh Martin Mannheimer im März 1939 nach Nyons in Südfrankreich. Zensi Mannheimer blieb zunächst in Coburg zurück, konnte jedoch im Juli 1939, nur etwa zwei Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, nach London entkommen.[36] Im selben Monat gelang auch Martin Mannheimer die Weiterreise dorthin.[37] Das Ehepaar lebte im Londoner Stadtteil Hampstead.[38] Am 30. Januar 1940 emigrierten Martin und Zensi Mannheimer von Liverpool aus mit dem Schiff „Georgic“ in die Vereinigten Staaten. Am 11. Februar 1940 erreichten sie New York.[39]
1941 kaufte das Ehepaar eine Farm in Guilford (Connecticut), welche sie bis 1947 gemeinsam bewirtschafteten. Danach zogen sie nach Nineveh im Bundesstaat New York, wo sie zusammen mit Zensis Bruder Heinrich Reichmannsdorfer und dessen Ehefrau Alice eine größere Farm kauften.[40] Martin Mannheimer starb am 19. Januar 1954 in Afton (New York)[41] und wurde auf dem Temple Israel Riverside Cemetery in Conklin (New York) beigesetzt.[42]
Quellen- und Literaturverzeichnis
[1] Stadtarchiv Suhl: Geburtsregister 1898, Martin Mannheimer vom 10. Mai 1898 (Nr.141).
[2] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Mannheimer, Wilhelm und Nathalie.
[3] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Klein, Leonhard und Sophie.
[4] Stadtarchiv Suhl: Geburtsregister, 1901, Mannheimer, Rosa.
[5] Nothnagel, Hans et Ewald Dähn: Juden in Suhl. Ein historischer Überblick, in: Wiehn, Erhard Roy (Hrsg.): Juden in Suhl. Ein geschichtlicher Überblick, Konstanz 1995, S.17-164, hier S.19.
[6] Nothnagel, Hans, Hans Michael et. Annekathrin Peters: Eine dokumentarische Nachlese zur Geschichte der Juden in Suhl, in: Nothnagel, Hans (Hrsg.): Juden in Südthüringen geschützt und gejagt. Eine Sammlung jüdischer Lokalchroniken in sechs Bänden, Bd.1, Suhl 1998, S.14-110, hier S.16-18; Siehe auch: Schwierz, Israel: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation, Erfurt 2007, S.248-251, hier S.248.
[7] O.N.: Die Synagoge, in: Stadtverwaltung Suhl (Hrsg.): Jüdisches Leben in Suhl (= Kleine Suhler Reihe, 25), Suhl 2008, S.12-15; Siehe auch: Schwierz: Zeugnisse, S.248.
[8] Zur Synagoge siehe: O.N.: Synagoge, S.12-15; Siehe auch: Nothnagel: Nachlese, S.21-27; Zur jüdischen Schule siehe: Nothnagel: Juden, S.45-52; Zur jüdischen Schule siehe auch die Anzeige in der „Israelit“ zur Einstellung eines neuen Religionslehrers: „Der Israelit“, vom 22. August 1877; Zum Friedhof siehe: Schwierz: Zeugnisse, S.249-251.
[9] Schwierz: Zeugnisse, S.248.
[10] Stadtarchiv Coburg, Einwohnerkartei, Mannheimer, Wilhelm und Nathalie.; Siehe auch: Adressbuch 1911 für die Herzogl. Residenzstadt Coburg und Umgebung, Coburg [1911], S.47, 101, 212.; Siehe auch: „Regierungsblatt für das Herzogtum Coburg“, Nr.95, vom 26. November 1910.; Siehe auch: „Coburger Zeitung“, Nr.90, vom 19. April 1910.
[11] „Allgemeine Zeitung des Judenthums“ vom 22. Dezember 1873; Siehe auch: Boseckert, Christian: Migration und Akkulturation der Coburger Juden im 19. Jahrhundert, in: Im Fokus: Juden und Coburg. Rückkehr, Ausgrenzung und Integration im 19. Jahrhundert (=Schriftenreihe der Historischen Gesellschaft Coburg, Bd. 31), Coburg 2021, S.109-130, hier S.116f.
[12] „Regierungs-Blatt für das Herzogthum Coburg" vom 30. April 1873.
[13] Stadtarchiv Coburg, A 6172, fol. 12-16.
[14] „Coburger Zeitung“ vom 11. September 1873; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 22. September 1873; Siehe auch: „Allgemeine Zeitung des Judenthums“ vom 22. Dezember 1873.
[15] Stadtarchiv Coburg, A 16 162, fol.41 (Genehmigung), fol.42-44 (Kaufvertrag mit der Stadt); Siehe hierzu Axmann, Rainer: Im Schatten des „Schutzbriefs“ von 1806. Zur Entstehung des „Schutzbriefs für die jüdischen Brüder Simon in Coburg und seine Auswirkung für die Geschichte der Coburger Juden im 19. Jahrhundert, in: Im Fokus: Juden und Coburg. Rückkehr, Ausgrenzung und Integration im 19. Jahrhundert (=Schriftenreihe der Historischen Gesellschaft Coburg, Bd. 31), Coburg 2021, S.21-90, hier S.77-84, bes. S.84; Einen ausführlichen Bericht über die Angangszeit der israelitischen Kultusgemeinde in Coburg bietet folgender Zeitungsartikel: „Allgemeine Zeitung des Judenthums“ vom 25.Mai 1875, „Correspondenz“; Siehe auch: Axmann, Rainer: Die Geschichte der jüdischen Gemeinde, in: Fromm, Hubert: Die Coburger Juden. Geschichte und Schicksal, Coburg ² 2001, S.137-184, hier S.168-171.
[16] „Coburger Zeitung“ vom 9. August 1914.
[17] „Coburger Zeitung“ vom 23. August 1914.
[18] Zusammenfassung von Fromm, Hubert, Die Coburger Juden. Geschichte und Schicksal, Coburg ²2001.
[19] Stadtarchiv Coburg: A 10396, fol.1-11.
[20] „Coburger Zeitung“ vom 4. Dezember 1920; Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Mannheimer, Martin und Zensi.
[21] „Coburger Zeitung“ vom 19. Mai 1926.
[22] Fromm, Hubert: Der Antisemitismus von 1919 bis 1942, in: Hubert Fromm (Hrsg.): Die Coburger Juden. Geduldet – Geächtet – Vernichtet, 3.Aufl., Coburg 2012, S.1-138, hier S.60f.; Die Anzahl von 150 verhafteten Personen deckt sich nicht mit dem Verzeichnis im Stadtarchiv über der z. Z. in Schutzhaft (Herberge) befindlichen Personen. Diese listet 184 Personen auf, siehe: Stadtarchiv Coburg: A 7864 fol. 82-89.
[23] Stadtarchiv Coburg: A 8521,2, fol. 112.
[24] Karl, Eva: „Coburg voran!“. Mechanismen der Macht – Herrschen und Leben in der „ersten nationalsozialistischen Stadt Deutschlands“, Regensburg 2025, S.547, S.609; Siehe auch: Fromm: Antisemitismus, S.65.
[25] „Coburger National Zeitung“ vom 31. März 1933.
[26] Martin Mannheimer zit. n.: Karl: „Coburg voran!“, S.547 (Herv. i.Org.).
[27] Stadtarchiv Bamberg (C11 (Gaustadt), Heiratsregister 1905); Siehe auch: Mistele, Karl H: Das Ende einer Gemeinde. Juden in Bamberg 1930-1942 (=Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bamberg, 2), Bamberg 1988, S.25; Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Mannheimer, Martin und Zensi; Siehe auch: „Central-Verein-Zeitung“ vom 25. Oktober 1934.
[28] Karl: „Coburg voran!“, S.584-591; Siehe auch: Fromm: Antisemitismus, S.103-108.
[29] RGBl, 1937 I, S.28f.
[30] Stadtarchiv Coburg: A10 396, fol.207.
[31] Stadtarchiv Coburg: A10 396, fol.208-210.
[32] RGBl 1938 I, S.1580, 1709-1712.
[33] Karl: „Coburg voran!“, S.573.
[34] Karl: „Coburg voran!“, S.609; Am 14. November 1938 hatte der „Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei“, Heinrich Himmler, eine Anordnung erlassen, wonach „Jüdische Schutzhäftlinge, die nach der Kristallnacht in Konzentrationslager gebracht wurden, "[…] entlassen [werden], wenn sie in Besitz von Ausreisepapieren sind […].“ Text bei: Walk, Joseph (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung, Karlsruhe 1981, S.256.
[35] Stadtarchiv Coburg: A11 291, fol.25f.
[36] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Mannheimer, Martin und Zensi.
[37] The National Archives; Kew, London, England; HO 396 WW2 Internees (Aliens) Index Cards 1939-1947; Referenznummer: Ho 396/58.
[38] The National Archives; Kew, London, England; 1939 Register; Referenz: RG 101/246E.
[39] The National Archives; Kew, Surrey, England; BT27 Board of Trade: Commercial and Statistical Department and Successors: Outwards Passenger Lists; Referenznummer: Series BT27-162365.; Vgl. auch: The National Archives in Washington, DC; Washington, DC, USA; Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957; Mikrofilm-Seriennummer oder NAID: T715; Titel der Aufzeichnungsgruppe (RG, Record Group): Records of the Immigration and Naturalization Service, 1787-2004; RG: 85.
[40] Horn, Christa: Gedenkbuch für die jüdische Bevölkerung in den ehemaligen Gemeinden Trabelsdorf und Lisberg, Heimatkundliche Blätter der Gemeinde Lisberg, Vol.1, Lisberg 2019, S.97.
[41] New York Department of Health; Albany, NY; NY State Death Index 1852-1956.
[42] https://de.findagrave.com/memorial/91255222/martin-mannheimer (Öffnet in einem neuen Tab), letzter Zugriff: 12.02.2025.
Patenschaft
Die Patenschaft über den Stolperstein von Martin Mannheimer hat Dr. Jutta Michel übernommen.
