Er ist bereits zum vierten Mal hier zu Gast. Seine Collagen entstehen aus bedrucktem Papier, das er unter anderem aus Zeitschriften und Magazinen gewinnt. "Die Verarbeitung dieses Bildmaterials", so Rainer Morzik, "ist zuerst ein Bildzerstörungsvorgang. Die Schere ist das Destruktionsinstrument." Die Originale verlieren ihre Kennlichkeit, haben nur noch Farbwert, Farbübergang, Raster, ein Figurationsdetail. Durch bewusste Gegenüberstellung oder Verschränkung von Bildmaterial zeigt sich, welch neue Wahrnehmung der Wirklichkeit entsteht. "Ich möchte die Brüchigkeit und Relativität genormter Weltansicht veranschaulichen", erklärt der Künstler, der auf Bildtitel verzichtet, um Klischeebildungen vorzubeugen. Collagieren bedeutet für ihn das gestalterische Spiel mit dem Zufall. Er fügt die verschiedenen Bildreproduktionen so zusammen, dass Kompositionen im Grenzbereich von formaler Abstraktion scheinräumlicher Tiefe entstehen.
Collagen von Rainer Morzik