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Stadt Coburg

Aufarbeitung der NS-Vergangenheit

Warum ausgerechnet Coburg?

Coburg war die erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands. Die Frage, wie es soweit kommen konnte, wurde oft gestellt. Antworten soll ein Buch liefern, das im April 2024 erscheint.

Coburg war die erste Stadt in Deutschland, die einen Bürgermeister der NSDAP hatte. Franz Schwede wurde 1931, zwei Jahre vor der Machtergreifung Hitlers, in freier Wahl zum 1. Bürgermeister der Stadt gewählt. Die Ortsgruppe der NSDAP zählte bereits 1923 rund 800 Mitglieder. Es ist das Jahr, in dem Adolf Hitler zum ersten Mal in Coburg empfangen wurde. Er sollte später sagen: "Mit Coburg habe ich Geschichte gemacht." 

Wie konnte es so weit kommen? Diese Frage beschäftigte die Stadt Coburg lange - im Jahr 2015 hat der Stadtrat beschlossen, diesen dunklen Teil der Geschichte aufarbeiten zu lassen. Der Aufgabe gestellt haben sich eine Historikerkommission unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. hc Gert Melville und die Historikerin Dr. Eva Karl. 

Karl wühlte sich durch die Archive und wertete unzählige Quellen aus. Das Ergebnis dieser Arbeit wird im April 2024 erscheinen. Während der jüngsten Stadtratssitzung kündigte sie an, dass das Buch einen Umfang von rund 750 Seiten haben wird. Einen großen Teil widmet sie der Analyse der Ereignisse im Coburg der 1920er-Jahre. Damit möchte Sie die Frage beantworten, wie in Coburg passieren konnte, was passiert ist.

"Dieses Buch wird eine Zäsur in unserem Wissen über dieses schreckliche Kapitel Coburger Geschichte. Wir haben nun die Möglichkeit, diesen Teil unserer Geschichte zu verstehen, um daraus zu lernen", sagte Melville.